Das flüchtige und deswegen so magische Moment der darstellenden Künste ermöglicht eine besondere Perspektive auf Erinnerung und Überlieferung. Die Performing Arts Season geht ab Oktober diesen Themen nach und holt international gefeierte Künstler*innen wie Taylor Mac und Ohad Naharin nach Berlin.
Bis Januar 2025 zeigt die Performing Arts Season im Haus der Berliner Festspiele ein Panorama herausragender Produktionen aus Tanz, Theater und Performance. In dieser zweiten Ausgabe legt sie ihren Schwerpunkt auf Geschichte und persönliche wie kollektive Erinnerung und bringt damit essenzielle Fragen der Menschheit auf die Bühne.
Zum Auftakt kehrt die Ikone queerer Performancekunst Taylor Mac mit der Europapremiere von „Bark of Millions“ nach Berlin zurück. Mit einem Ensemble aus 20 internationalen Künstler*innen, gekleidet in bunt schillernde Kostüme von Machine Dazzle, präsentieren Mac und der Komponist Matt Ray eine „maximalistische“ Konzertperformance, die ihre Inspiration aus Jahrtausenden queerer Geschichte zieht – angefangen von der ägyptischen Gottheit Atum über Leonardo da Vinci bis hin zu Greta Garbo. Insgesamt besteht „Bark of Millions“ aus 55 brandneuen Songs – einen für jedes Jahr seit der ersten New Yorker Pride Parade.
Foto: Ascaf
Advertorial - Perfoming Arts
MOMO Batsheva Dance Company
Die Batsheva Dance Company zeigt die neueste Choreografie „MOMO“ von Ohad Naharin. In ihr befinden sich zwei Seelen: Eine davon schlägt lange Wurzeln in die tiefe Erde und verkörpert die Archetypen und Mythen abgehärteter, roher Maskulinität. Die andere strebt nach einer individuellen DNA und danach, sich selbst zu verwirklichen. Zur Musik, die hauptsächlich aus dem Album „Landfall“ von Laurie Anderson stammt und vom Kronos Quartet eingespielt wurde, entfaltet sich auf der Bühne eine gemeinsame Leidenschaft von Trauer und Schönheit.
Nicht minder kraftvoll sind die Stücke von zwei Avantgarde-Größen des New Yorker Judson Dance Theater: Lucinda Childs und Trisha Brown. Mit einer Auswahl an Arbeiten blicken die Abende auf das künstlerische Schaffen dieser vielfach ausgezeichneten Choreografinnen. Bei einem der neuen Tanzstücke der Lucinda Childs Dance Company steht die 84-jährige Tänzerin und Choreografin selbst auf der Bühne.
Foto: Martin Argyroglo
Advertorial - Performing Arts
Der Garten der Lüste – Philippe Quesne
„Der Garten der Lüste“ von Philippe Quesne ist eines von zwei Theatergastspielen. Inspiriert vom gleichnamigen Triptychon des Malers Hieronymus Bosch zeichnet der Regisseur und Bühnenbildner eine achtköpfige Reisegruppe, die sich in einer kargen Umgebung einem übergroßen Ei und Fragen von Gemeinschaft und Utopie gegenübersieht. Thorsten Lensing erzählt dagegen in seinem Stück „Verrückt nach Trost“ die Geschichte der Geschwister Charlotte und Felix, die um ihre verstorbenen Eltern trauern. Zwischen Melancholie und Komik thematisiert die Arbeit die große Sehnsucht nach dem Gefühl, wirklich am Leben zu sein.
Von individuellen Erinnerungen zum kollektiven Gedächtnis: Für ihre neueste Arbeit „Il Cimento dell’Armonia e dell’Inventione“ haben sich die Choreograf*innen Anne Teresa De Keersmaeker und Radouan Mriziga mit dem Barock-Klassiker „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi auseinandergesetzt und nach einer Bewegungssprache gesucht, die zum Kern der Komposition zurückführt. Das Ergebnis ist zum ersten Mal in Deutschland zu sehen.
Der Herbst kann kommen – künstlerisch bunt wird es allemal. Das gesamte Programm der Performing Arts Season ist unter berlinerfestspiele.de/performing-arts-season veröffentlicht, der Ticketvorverkauf läuft.