„Sicheres Herkunftsland" Tunesien: 8 Monate Haft wegen Homosexualität

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Genauer sogar schon aufgrund des Verdachtes auf Homosexualität sind Achref (20) und Sabri (21) in Tunesien zu einer achtmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Eine entwürdigende Analuntersuchung hatte eigentlich ihre „Unschuld" bewiesen.

Foto: Ramis M. / public domain

Laut Bericht der taz seien die beiden jungen Männer bei ihrer Verhaftung im Dezember beschimpft, geschlagen und misshandelt worden. „Du hast etwas mit deinem Liebhaber angestellt“ und „Ihr seid ein Fluch für dieses Land."

Im tunesischen Strafgesetzbuch gilt noch immer der aus der französischen Besatzung stammende Paragraf 230, der homosexuelle Handlungen mit bis zu drei Jahren Haft ahndet. Trotzdem wollte die Bundesregierung das Land als sogenanntes „sicheres Herkunftsland" einstufen. Dies lehnte der Bundesrat mit rot-rot-grüner Mehrheit ab.

Auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte erst vor kurzem zwei schwule Tunesier wieder zurück in ihre Heimat schicken wollen und die Asylanträge zunächst abgelehnt. Auf Druck von queeren Initiativen wurden die Anträge dann noch einmal geprüft und schlussendlich doch bestätigt. 

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