Am 16. August, dem siebten Tag des siebten Monats des chinesischen Mondkalenders, feierten die Menschen im Reich der Mitte ihre Nacht der Liebenden. Auch Schwule und Lesben feierten, meist aber im Geheimen und ganz privat.
Das deutschsprachige China Internet Information Center berichtete über gesammelte Foreneinträge, nach denen gerade am Qixi die immer noch schwierige Lage Homosexueller in China zutage tritt. Zwar werden Schwule und Lesben nicht staatlich verfolgt, allerdings schlägt ihnen besonders im familiären Umfeld meist ein scharfer Gegenwind entgegen. Ein Coming-Out trauen sich nur wenige, aus Angst, von der Familie zurückgewiesen zu werden.
Im allgemeinen verbessert sich die gesellschaftliche Anerkennung von Homosexualität laut Angaben der Online-Enzyklopädie Wikipedia: Eine Internetumfrage im Jahr 2000 zeigte, dass die Chinesen toleranter gegenüber homosexuellen Beziehungen werden: unter den 10.792 Befragten reagierten 48,15 % positiv, 30,9 % ablehnend. 14,46 % waren sich unsicher und 7,26 % gleichgültig. Doch die meisten Homosexuellen leben verdeckt. Über 90 % der Lesben und Schwulen mittleren Alters leben in einer heterosexuellen Ehe.
Die kommunistische Führung des Landes hält sich beim Thema Homosexualität weitestgehend zurück. Weder geht sie gegen Schwule und Lesben vor, noch tut sie etwas für sie. Bestrebungen, eine Homo-Ehe zu erlauben, scheiterten 2000 und 2004 an mangelnder Unterstützung durch den Volkskongress. Immerhin kam aber eine gesellschaftliche Diskussion in Gang und die letztjährige erste Pride-Woche in Shanghai wurde von staatlichen Medien gelobt. ck
NACHTRAG
Ein Gesetz gegen Analverkehr gab es nur in der britischen Kronkolonie Hongkong. Selbstverständlich eingeführt vom Westen. Durchgesetzt wurde es allerdings nie, da die Chinesen kein Interesse an der Verfolgung homosexueller Handlungen zwischen Erwachsenen hatten.
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