Da ist es passiert und alle habens bemerkt, aber kaum verstanden. In Seligenstadt (ausgerechnet!) bei Frankfurt am Main wurde erstmals ein schwules Paar in einer evangelischen Kirche mit Beurkundung getraut. Das die beiden die ersten sind, war ihnen nicht mal bewusst. Seligsprechungen von homosexuellen Paaren gibt es schon länge und wer ist denn heutzutage überhaupt noch mit der ganzen Liturgie vertraut.
Die evangelische Kirche in Hessen und Nassau ist nun also die erste Landeskirche, die homosexuellen Paaren die Möglichkeit zur beurkundeten Trauung gibt. Sie folgt damit dem Leitfaden der EKHN auf den man sich erst im Juni 2013 geeinigt hat. Dieser setzt die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare mit einer klassischen Trauung gleich. Neben vereinzelter Zustimmung stieß die Premiere ins Seligenstadt auch auf scharfe Kritik. So sieht der evangelische Ökumene-Bischof Friedrich Weber eine Belastung der Beziehung zu den Katholiken Die Katholiken können das nicht nachvollziehen. Die evangelische Kirche in Deutschland (EKD) strebt indes ebenfalls keine bundesweit einheitliche Regelung an, die Nordkirche winkt bereits ab, dem Beispiel Hessens und Nassaus zu folgen. nj/ck
