Erst zum dritten Mal wurde am vergangenen Wochenende in Prag öffentlich und genehmigt zum Protestmarsch gegen Schwulenfeindlichkeit in der Tschechischen Republik aufgerufen. In diesem Jahr folgenden über 20.000 Teilnehmer diesem Marsch der durch die Prager Innenstadt ging. Ein Gastbeitrag von Marcel Bruckmann.
Der Umzug stand unter der Schirmherrschaft des Prager Oberbürgermeisters Tomas Hudečka von der rechts-konservativen Partei (Top 09). Auf Grund von einzelnen 'nicht ernstzunehmenden' Gegendemonstrationen wurde dieses Jahr nicht vom traditionsreichen Wenzelsplatz sondern direkt aus der Fussgängerzone (Na Příkopě) aus gestartet.
Mit 9 Fahrzeugen, darunter auch ein Fahrzeug des berühmten Escape zog sich der Zug durch die Altstadt und die Paříská über die Brücke Čechův bis zum Letna-Park wo noch bis in die späten Abendstunden gefeiert wurde. Nicht übersehbar war doch eine ziemliche Polizeipräsenz die von einem Hubschrauber noch unterstützt wurde. Allerdings waren keinerlei Zusammenstösse mit den wenigen Gegendemonstranten oder Gegnern von Toleranz zu vermelden. Auch wurde hier der Kremlchef Vladimir Putin ziemlich durch den Kakao gezogen. Demonstranten hielten Plakate hoch, welche ihn als grell geschminkte Transsexuelle zeigten oder als Clown auf einem der Wagen.Im Gegensatz zu vielen europäischen CSD's trugen hier aber auch keine provozierenden Fetischleute ihre sexuellen Neigungen zur Schau. Auch wurden hier keine schwulen Gruppen, aus parteipolitischen Querelen ausgegrenzt wie das leider dieses Jahr in Berlin der Fall war.
Alles in allem ein fantastischer Erfolg für die Planer dieser Veranstaltung und für die Stadt Prag. Marcel Bruckmann
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