Am kommenden Freitag lädt die in Hamburg mitregierende GAL-Fraktion (Grüne) zum traditionellen Neujahrsempfang in den großen Festsaal des Hamburger Rathauses. Für die BILD ein Grund unter die Gürtellinie zu schießen.
Unter der Überschrift GAL lädt zur Schwulen-Fete ins Rathaus befleißigt sich Kommentator Christian Kersting, die Veranstaltung in ein schmuddelig-gestriges Schwulenbild zu pressen und bemüht homophobe Ressentiments, die wir schon der Vergangenheit zurechneten.
Auszüge:
Nach der Rede von Cem Özdemir soll ein DJ aus dem Schwulentreff `Wunderbar´ auf St. Pauli für Stimmung sorgen.
Das ehrwürdige Rathaus wird zur Disco.
Traditionsbewussten Hamburger Bürgermeistern dürfte es den Magen umdrehen.
Martin Munz vom Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen e.V. (BLSJ) formulierte in einem Brief an die BILD-Redaktion treffend:
`Schwule beschmutzen unser Rathaus!´ als Überschrift hätte Ihre Botschaft besser getroffen. Stattdessen bedient sich Herr Kersting schwacher Klischees um der für homosexuelle Menschen konzipierten Veranstaltung ein möglichst schmieriges Schmuddel-Image anzuhängen.
blu schließt sich mit Nachdruck der Forderung des BLSJ Hamburg an:
Mit Ihrer Berichterstattung haben Sie Vorbehalte gegenüber Lesben und Schwulen gefördert und Homosexuelle in Ihrer Würde in einer Weise herabgesetzt, die an alte Zeiten Ihres Blattes erinnern lässt. Als Kolleginnen und Kollegen fordern wir Sie dazu auf, zu einer verantwortungsbewussten Berichterstattung über Homosexuelle zurückzukehren, wie dies in den vergangenen Jahren ja auch in Ihrem Hause meistens üblich geworden ist. ck
Internet: WWW.BLSJ.DE