Verleumdung! Nicht zu bestätigen! Falsch! Das war die bisherige Reaktion der katholischen Kirche, wenn es um die angeblichen schwulen Seilschaften im Vatikan ging. David Berger, katholischer Theologe der ganz offen über seine Erfahrungen berichtete und soweit ging, selbst Papst Benedikt XVI zu outen, war gern gesehenes Ziel der Attacken der obersten Kirchenhüter war er doch ganz offenbar durch Entzug der Lehrerlaubnis und eigene Homosexualität befangen. Jetzt bekommt Berger Rückendeckung von niemand geringerem als Papst Franziskus.
Durch ein weiteres Leck im Vatikan sind Inhalte einer Privataudienz mit Spitzenvertretern lateinamerikanischer Orden an die Presse gelangt. Dort wird Franziskus zitiert: Es ist die Rede von der Schwulen-Lobby', und es stimmt. Es gibt sie. Wir müssen sehen, was wir tun können.
Dem Vatikan ist die neuerliche Panne natürlich peinlich und so ließ Sprecher Federico Lombardi nur ausrichten, dass der Vatikan zu Gesprächsinhalten aus einer Privataudienz keine Stellung nehme.
David Berger schrieb uns auf Nachfrage folgendes Statement: Ja, Franziskus bestätigt das, wofür ich noch vor wenigen Monaten immer wieder Schläge von den Ultra-Katholiken bekommen habe bzw. mir Verleumdung vorgeworfen wurde. Er macht das allerdings in einer diskriminierenden Weise, wie sie auch von besonders fanatischen Mitarbeitern angelegt wurde, um den Rücktritt Benedikts für sich zu nutzen und Einfluss auf das neue Pontifikat zu nehmen. Offensichtlich mit Erfolg: unterstellt wird nämlich diese Homo-Lobby würde nach der Macht greifen, um die Kirche zu modernisieren und zu homosexualisieren. Was alles Blödsinn ist: Die schwulen Netzwerke, die ich im Vatikan kennengelernt habe, haben sich nur organisiert, um möglichst unproblematisch und unauffällig Sex zu haben." ck
Internet: DAVID BERGER ÜBER SEINE ZEIT IN ROM UND HOMOSEXUELLE SEILSCHAFTEN