Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die Aussagen eines Mitgliedes des jamaikanischen Parlaments scharf verurteilt und Premierminister Bruce Golding dazu aufgefordert, die seit der Kolonialzeit geltenden Gesetze gegen Homosexualität aufzuheben.
Ernest Smith, Mitglied der Labor Partei, hatte in einer Parlamentsdebatte am 10. Februar Homosexuelle als beleidigend und gewalttätig beschrieben und forderte die Verschärfung der Bestrafung gegen Homosexuelle bis hin zu lebenslangen Haftstrafen. Am 16. Februar forderte er dann auch die Auflösung der Schwulen und Lesben Organisation J-Flag, weil diese kriminelle Aktivitäten fördere.
HRW-Sprecherin Rebecca Schleifer bezeichnet die Aussagen Smiths als unentschuldbar. In dem soundso angespannten gesellschaftlichen Klima des Inselstaates, würde jegliche derartige Äußerung zu mehr Gewalt- und Hasstaten führen.
Jamaika gilt als eines der schwulenfeindlichsten Länder der Erde. Mehrfach wurde von gewaltsamen Übergriffen auf Homosexuelle berichtet, bei denen gleich ein ganzer Mob auf wenige Schwule einprügelte, einstach und sogar Beerdigungsfeiern für ermordete Schwule angriff.
Selbst das Auswärtige Amt warnt Schwule und Lesben eindringlich vor Reisen nach Jamaika: in großer Teil der Bevölkerung ist Gleichgeschlechtlichen gegenüber feindlich eingestellt. Es hat in jüngster Zeit mehrfach Übergriffe gegen Homosexuelle gegeben. ck