Heute um 13 Uhr Ortszeit wird der diesjährige (verbotene) Moskau Pride begangen. Wegen des Verbots eines Umzuges, wird ein Streikposten vor dem Rathaus eingerichtet, der auf die Situation Homosexueller in Russland aufmerksam machen soll.
Organisator Nikolai Alexeyev erklärte die kurzfristige Terminverlegung damit, dass es heute angenehmer für de Teilnehmer sei und auch das Wetter besser werde. Zwischen den Zeilen der Pressemeldung ist zu lesen, dass wohl auch Befürchtungen gewaltsamer Übergriffe ausschlaggebend für den neuen Termin sind. Alexeyev wundert sich, dass Einheiten der russischen Polizei kürzlich in Paris gesichtet wurden, wo sie sich im Umgang mit Demonstrationen ausbilden ließen...
Obwohl der vor zwei Wochen abgehaltene Sao Paulo Pride offizieller Partner des Moskau Pride war, erwarten die Veranstalter diesjährig keine große internationale Teilnahme. Es könne nicht erwartet werden, dass die gleichen Leute jedes Jahr eine Wallfahrt zu der unerlaubten und gefährlichen Demonstration machten. Außerdem habe ein Hotel der internationalen Raffles-Kette lange im Vorfeld erfolgte Buchungen für internationale Teilnehmer storniert. Ein Gerichtsverfahren gegen diese Vorgehensweise soll angestrebt werden. Ironischer Weise mache aber das Fehlen ausländischer Teilnehmer, die von russischen Medien gerne genutzte Hetze, Ausländer seien für die Organisation verantwortlich, unglaubwürdig.
Die Resignation, die aus der Pressemeldung durchklingt, scheint nur vorübergehend zu sein. Kleine Schritte, wie die Abschaffung des Blutspendeverbots Homosexueller, machen Alexeyev Mut. Auch finden Gespräche statt, wie der Eurovision Song Contest 2009 in Moskau zugunsten der homosexuellen Sache genutzt werden kann.
Internet: GAYRUSSIA
