Zum Tag der Arbeit macht die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. auf die Probleme von Menschen mit HIV/AIDS am Arbeitsplatz aufmerksam: Mehr als zwei Drittel der ca. 67.000 Menschen mit HIV in Deutschland arbeiten dies sind etwa 47.000. Eine/Einer von 1.000 Berufstätigen ist HIV-positiv.
Doch wer kennt eine/n positive/n Kollegen oder Kollegin? Die HIV-Infektion ist gerade am Arbeitsplatz stark tabuisiert. Die Angst vor Ausgrenzung, Diskriminierung und Kündigung ist auch nach Ansicht der AIDS-Hilfe Frankfurt das größte Problem, mit dem HIV-Positive am Arbeitsplatz zu kämpfen haben. Der Fall Nadja Benaissa hat gezeigt, wie sehr Menschen mit HIV/AIDS immer noch mit Ausgrenzung, Diskriminierung und pauschaler Kriminalisierung zu tun haben. Die
Deutsche AIDS-Hilfe fordert Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und die Integration von HIV-positiven Berufstätigen aktiv zu fördern. Alle Beteiligten sind eingeladen, gemeinsam mit der Deutschen AIDS-Hilfe an der
Veränderung dieser Situation mitzuwirken.
Fast 15 Jahre nach Einführung der Kombinationstherapien, die eine wesentliche Veränderung für die Lebenssituation und -perspektive der Menschen mit HIV/AIDS gebracht hat, kann bei dieser Aufgabe nur eine zeitgemäße Darstellung des Lebens mit HIV und AIDS weiterhelfen: am Arbeitsplatz, in den Medien, im Familien- und Freundeskreis. Dank neuer Therapien sind die meisten HIV-Infizierten gut in der Lage, die Anforderungen ihres Berufes zu erfüllen.
Zur Integration von Menschen mit Behinderung und chronisch kranken Berufstätigen braucht es professionelle Konzepte, in denen auch HIV-Positive endlich angemessen Berücksichtigung finden müssen
Die DAH hat das Thema HIV und Arbeit zu ihrem diesjährigen Schwerpunkt gemacht: Ein eigenes Dossier (http://blog.aidshilfe.de/?p=2721) im DAH-Weblog enthält Interviews, Hintergrundberichte und zeigt Lösungswege auf. Quelle: DAH
Internet: WWW.AIDSHILFE.DE