Erstmals lud der Senat zum Christopher Street Day (CSD) die Verbände und Vereine der
lesbisch-schwulen Bürgerrechtsbewegung ins Hamburger Rathaus. 30 Jahre CSD in Hamburg
sind ein Anlass zum Feiern, zeigt der Christopher Street Day doch eine Öffnung der
Gesellschaft hin zu Toleranz und Gleichberechtigung.
Justizsenator Dr. Till Steffen freute sich, dass die Diskussion um die Gleichberechtigung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Wie schwierig und langwierig der Wandel war, zeigt sich auch daran, dass erst 1994 der Paragraph 175 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wurde. Für Hamburg ist der CSD zum 30. Mal eine Bereicherung. Gerade die gelebte kulturelle Vielfalt ist Ausdruck einer weltoffenen Stadt, die sich auch auf´s Feiern versteht. Im Bereich des hamburgischen Landesrechts ist die Eingetragene Lebenspartnerschaft jetzt mit der Ehe gleichgestellt. Das ist gut. Nicht so gut ist es, dass dies noch nicht für alle Bereiche des Bundesrechts gilt, wie beispielsweise das Steuerrecht. Und wir sollten nicht vergessen, dass trotz aller Entwicklung die Zeit der gewalttätigen Auseinandersetzungen und brutalen Angriffe gegenüber schwulen Mitbürgern und lesbischen Mitbürgerinnen noch immer nicht
überwunden ist. Hier wäre eine Änderung des Grundgesetzes, die den Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität beinhaltet auch ein wichtiges Zeichen.
Corny Littmann berichtete humorvoll über die Aktion der lesbisch-schwulen Bürgerrechtsbewegung vor 30 Jahren. Corny Littmann hat hier in Hamburg im Beisein von Journalisten einen Toilettenspiegel zerschlagen, hinter dem Platz für Polizisten war, um die Klappe zu kontrollieren. Er hat damit die Verfolgung und Diskriminierung von Schwulen öffentlich angeprangert, die nicht nur gesellschaftlicher Ausgrenzung, sondern auch der strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt waren, stand doch die Vornahme von homosexuellen Handlungen noch unter Strafe und war mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren bedroht.
Lars Peters - der 1. Vorsitzende von Hamburg Pride - sprach über die Bedeutung des CSD. Pressestelle Senat Hamburg /ck
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