Ob Christoph Daum dauerhafte Persönlichkeitsstörungen von seinem Kokainkonsum der 90er Jahre davon getragen hat? Wir wissen es nicht. Im Vorfeld der Ausstrahlung der DSF-Doku "Das große Tabu Homosexualität und Fußball", die am 28. Mai ausgestrahlt wird, bekanntgewordene Aussagen des Köln-Trainers lassen diese Vermutung zu. Daum:
"Da wird es sehr deutlich, wie sehr wir dort aufgefordert sind, gegen jegliche Bestrebungen, die gleichgeschlechtlich ausgeprägt sind, vorzugehen." Bestrebungen des DFB-Präsidenten, der schwule Fußballer beim Coming Out unterstützen will kommentiert er: "Ich hätte wirklich meine Bedenken, wenn dort von Dr. Theo Zwanziger irgendwelche Liberalisierungsgedanken einfließen würden. Ich würde den Schutz der Kinder über jegliche Liberalisierung stellen." Daum bestätigte die Aussagen inzwischen, bezeichnete sich aber selbst als liberalen Menschen, der guten Kontakt zu Homosexuellen pflege. Auch der 1. FC Köln sei ein liberaler und weltoffener Verein und würde sich nicht um sonst am "Aktionstag gegen Homophobie" beteiligen. Warum die schwer misszudeutenden Aussagen zustande kamen, bleibt offen.
Theo Zwanziger lässt sich derweil in seinem neuen Weg der Offenheit gegenüber Homosexualität nicht beirren. Er trat am Freitag als Gast beim zweiten "Aktionsabend gegen Homophobie" in Köln auf und versprach: "Der organisierte Fußball wird dazu beitragen, dass das Problem thematisiert wird. Unsere Aufgabe ist es, für Fairness zu werben, diskriminierende Gedanken zu verhindern. Es gibt kein besseres Feld dafür als den Fußball." Zu den peinlichen Ausfällen von Daum sagte der DFB-Präsident gegenüber BILD: "Daum muss wissen, was er sagt. Er ist für sich selbst verantwortlich. Ich bin für den Fußball da. Und dort darf es keine Diskriminierung geben."
(Quellen: ZEIT, BILD, NETZZEITUNG)