Das Verhältnis zwischen Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit und dem Veranstalter des CSD in der Hauptstadt war aufgrund der Vorkommnisse in diesem Jahr mehr als angespannt. Offenbar hat sich das aber ebenso geklärt, wie die Vorwürfe rund um wirtschaftliche Verquickungen der CSD-Geschäftsführung. Heute sendete der CSD-Verein eine Pressemitteilung, deren Wortlaut wir hier dokumentieren:
Der Vorstand des Berliner CSD e.V. lud den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, zum 3. November 2014 zur Besichtigung der neuen Räume des Vereins sowie zum Kennenlernen der neuen Vorständ*innen ein. In vertrauensvoller Atmosphäre fand zwischen den Beteiligten ein zweistündiges Gespräch statt. Dabei wurden insbesondere die Probleme der Vergangenheit sowie grundlegende und strukturelle Aspekte der Organisation einer Großveranstaltung wie dem CSD erörtert und auch konstruktive Ideen für die zukünftige Vereinsarbeit besprochen. Der Vorstand und die Geschäftsführung haben sich im Rahmen dieses Gesprächs für die auf der Pressekonferenz im Februar 2014 veröffentlichten Fotos entschuldigt. Die auch daraus resultierenden Irritationen wurden einvernehmlich ausgeräumt. In diesem Zusammenhang hat Klaus Wowereit auch der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass die zuständigen staatlichen Stellen zukünftig kooperativ mit dem Verein zusammenarbeiten und diesen innerhalb ihrer Möglichkeiten verstärkt unterstützen.
Der RBM und der Berliner CSD e.V. teilen den Wunsch, dass auch innerhalb der LGBTIQ-Community die Streitigkeiten beigelegt werden können. In diesem Sinne bemüht sich der Berliner CSD e.V. um eine Verbesserung seiner Kommunikation und arbeitet an neuen Strukturen und an Maßnahmen für eine stärkere Einbeziehung der diversen Communitys, um mit den unterschiedlichen Szeneorganisationen ein grundsätzliches Einvernehmen mit Raum für verschiedene Meinungen zu finden.
Ziel ist, dass sich möglichst viele Menschen und Gruppen aus den diversen Teilen der Szene zusammenfinden und gemeinschaftlich eine kraftvolle CSD-Demonstration 2015 gestalten, welche die Berliner LGBTIQ-Communitys in ihrer Vielfalt sichtbar macht und an die Menschen in dieser Stadt, diesem Land und der ganzen Welt ein starkes Zeichen für Freiheit und Menschenrechte sendet."
Bereits vor einigen Wochen hatte sich der CSD e. V. durch das Ergebnis der Transparenzkommission von den Vorwürfen der wirtschaftlichen Verquickung und Vorteilsnahme entlastet gesehen und seinerseits eine beispielhafte Transparenzoffensive begonnen (siehe Link unten). ck
Internet: WWW.CSD-BERLIN.DE/TRANSPARENZ