In London sorgt eine schwule Neuinterpretation von Stephen Sondheims Kultmusical „Company“ für Aufsehen. In dem musikalischen Liebesreigen von 1970 wurden Geschlechterrollen getauscht und Plots „homosexualisiert“. Der Meister kam persönlich aus den USA, um dem Ganzen seinen Segen zu geben
Foto: instagram.com/jbayleaf
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Stephen Sondheim (Mitte) mit Alex Gaumond und Jonathan Bailey, die in der queeren Neuinterpretation von „Company“ ein schwules Paar spielen
Seit Donnerstag laufen im Londoner West End die Previews einer schwulen Neuinterpretation von Stephen Sondheims Kultmusical „Company“.Regisseurin Marianne Elliott hat sich in ihrer Inszenierung des Stücks aus dem Jahr 1970 erlaubt, die Figur der Amy, die vor der Hochzeit mit ihrem Verlobten Paul Panik bekommt, in Jamie umzuwandeln. Und damit aus einem Hetero-Plot einen Kommentar aufs Ehe-für-alle-Zeitalter zu stricken.
Jonathan Bailey, der die Rolle des Jamiie spielt, bezeichnete den schwulen Twist als „zeitgemäßen Kommentar auf den Widerspruch zwischen queerer Kultur und dem heteronormativen Ideal der Ehe“. In Theaterkreisen gilt es als kleine Sensation, dass Sondheim, der seine Homosexualität selbst lange in der Öffentlichkeit verschwieg, der Änderung zustimmte. Zu den Previews kam er persönlich aus New York nach London, um Bailey und dessen Bühnenpartner Alex Gaumond seinen Segen zu geben. Die Show läuft bis 22. September im Gielgud Theatre.
jb
Jonathan Bailey hatte bei der Annahme der Rolle des Jamie die schwule Neuinterpretation der Rolle als relevanten Beitrag zur Debatte über die Vereinbarkeit von Ehe und queerer Kultur bezeichnet
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Erster Schlussapplaus für das schwule Company-Paar beim Preview am Donnerstag
steve
Laut Jonathan Bailey ist Big Steve ganz verliebt in die queere Version seines Klassikers