Mit einem Empfang in der Residenz der britischen Noch-Premier-Ministerin Theresa May wurde am Dienstag der Endspurt des Pride in London eingeläutet. May selbst konnte wegen des EU-Gipfels in Brüssel nicht anwesend sein, schickte aber einen schriftlichen Link und ein Video zu ihrer geplanten Rede, in der sie LGBTIQ* ewige Treue schwört.
Foto: twitter.com/ryantatkin
Ryan T Atkins
Der schwule Fußballschiedsrichter Ryan T. Atkin war einer der Gäste, die sich beim Pride-Empfang vorm Regenbogendekor in der Downing Street No. 10 fotografieren ließen.
Theresa May entschuldigte sich bei den Gästen des Pride-Empfangs in der Downing Street No. 10, in dem sie bei Twitter ein Foto des mit Blumen im Regenbogen-Look geschmückten Eingangs ihres Noch-Amtssitzes postete und kommentierte: „Es tut mir leid, dass der EU-Gipfel meine Teilnahme am Pride-Empfang verhindert.“ Zudem ergänzte die konservative Politikerin mit den Worten „Hier ist, was ich sagen wollte:“ einen Link zur Rede, die sie für den Pride-Empfang vorbereitet hatte.
In der Ansprache stellt May die Verdienste der LGBTIQ*-Bewegung heraus, verurteilt homophobe Gewalt wie sie erst kürzlich ein lesbisches Paar in einem Londoner Bus erfahren musste (blu berichtete) und profiliert sich selbst als kategorische Unterstützerin von LGBTIQ*. Am Ende des Textes schwingt im Hinblick auf das bevorstehende Ende ihrer Amtszeit etwas Wehmut mit: „Ich vertraue darauf, dass wer auch immer mir als PremierministerIn nachfolgt, mein Bekenntnis zur Gleichberechtigung von LGBT-Menschen teilen wird. (...) Meine abschließende Botschaft an alle Anwesenden lautet: Ich werde zwar nur noch ein paar weitere Wochen Eure Premierministerin sein, aber Eure Unterstützerin bleibe ich für den Rest meines Lebens.“
Die Feierlichkeiten zum Pride in London stehen in diesem Jahr im Zeichen des 50. Stonewall-Jubiläums und gipfeln am Samstag in der großen Demo-Parade durchs Zentrum der britischen Hauptstadt (blu berichtete).
May Pride 19
Theresa May entschuldigt sich für ihre Verhinderung beim Pride-Empfang in der Downing Street und verlinkt zur Rede, die sie für den Anlass vorbereitet hatte.
Ryan T Atkins bo
Ryan T Atkin war im Sommer 2017 der erste Schiedsrichter der britischen Fußballliga, der sich zu seiner Homosexualität bekannte (blu berichtete). Dass er zum Pride-Empfang in der Downing Street eingeladen war, erfüllte ihn mit einem Gefühl, für das die Bezeichnung „Stolz eine Untertreibung wäre“.