In einem Tweet anlässlich des heutigen 30. Welt-AIDS-Tages hat EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis die Gesellschaften Europas zu mehr Sensiblität und Toleranz aufgerufen.

Foto: facebook.com/vytenisandriukaitis
Andriukaitis
„Seit 2003 wurden im Rahmen des EU-Gesundheitsprogramms mehr als 46 Millionen Euros in die HIV-Forschung investiert“, sagt EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis zum Welt-AIDS-Tag 2018. „Aber wir müssen mehr tun.“ Das Foto zeigt Andriukaitis bei einer Rede vorm Europäischen Jugendparlament im Juli 2017
Der Kommentar, mit dem EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis seinen offiziellen Tweet zum diesjährigen Welt-AIDS-Tag (WAT) versieht, ist aussagekräftiger als die damit einhergehende Stellungnahme. „Für mich sind HIV und AIDS eine Besonderheit“, schreibt Andriukaitis dort. „Viele Betroffene leiden unter Stigma, haben Angst Behandlungen oder Hilfe in Anspruch zu nehmen, fühlen sich allein, isoliert und wertlos. Ist das ein Auftrag an uns als Gesellschaft etwas zu verbessern? Sensibler und toleranter zu sein? Lasst es uns versuchen.“
Damit geht Andriukaitis auf zwei zentrale Themen ein, die zum 30. Jubiläum des WAT eine wichtige Rolle spielen: Stigma und Diskriminierung. Einen weiteren Punkt, der für Aktivisten und Präventionisten hochaktuell ist, thematisiert der EU-Gesundheitskommissar hingegen nicht: die immer noch weithin unbekannte #UequalsU-Prämisse, die besagt, dass therapierte HIV-Positive unter der Nachweisgrenze das Virus nicht mehr weitergeben können, was die Deutsche AIDS-Hilfe zu ihrer aktuellen #wissenverdoppeln-Kampagne motiviert hat (blu berichtete).
Andriukaitis offizielle WAT-Stellungnahme erfüllt derweil allgemeine Erwartungen, geht aber nicht darüber hinaus: „An diesem Tag denke ich an alle Menschen, die mit HIV/AIDS leben und unter infektionsbedingten Komplikationen leiden. Es ist entmutigend zu sehen, dass HIV trotz all unserer Bemühungen noch immer die Leben vieler Menschen um uns herum beeinträchtigt. Das Virus ist nach wie vor Anlass für Stigmatisierung und Diskriminierung. Ich habe mich gemeinsam mit meinen Kommissionskollegen einer breit gefächerten Herangehensweise an HIV verschrieben, die Finanzierung, Forschung, Prävention, Aufklärung und den Zugang zu Therapien einschließt. Seit 2003 wurden im Rahmen des EU-Gesundheitsprogramms mehr als 46 Millionen Euro investiert. Aber wir müssen mehr tun. Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich das Ziel gesetzt, die AIDS-Epidemie bis 2030 zu beenden und die Kommission ist bereit, dieses Ziel zu unterstützen. Als Gesundheitskommissar bin ich entschlossen, mit einer breit aufgestellten Gruppe von Akteuren zusammenzuarbeiten und ich sage den Mitgliedsstaaten sowie ihren Nachbarn meine volle Unterstützung bei Maßnahmen zu, die zur Eliminierung der Epidemie beitragen.“
WAT 2018 EU Gesundheitskommissar
„Für mich sind HIV und AIDS eine Besonderheit“, kommentiert Vytenis Andriukaitis seinen offiziellen Tweet zum WAT 2018. „Viele Betroffene leiden unter Stigma, haben Angst Behandlungen oder Hilfe in Anspruch zu nehmen, fühlen sich allein, isoliert und wertlos. Ist das ein Auftrag an uns als Gesellschaft etwas zu verbessern? Sensibler und toleranter zu sein? Lasst es uns versuchen“
WAT 2018
Viele Aktivisten hätten sich von Vytenis Andriukaitis zum 30. WAT ein Bekenntnis zu UequalsU (oder auf Deutsch n=n für nicht nachweisbar = nicht übertragbar) gewünscht