Basel steht kurz davor, Geschichte zu schreiben. Doch eine kleine, ultrakonservative Minderheit versucht mit aller Macht, die Stadt zurück ins kulturelle Mittelalter zu ziehen. Am kommenden Sonntag stimmen die Basler Bürgerinnen und Bürger darüber ab, ob die Stadt 35 Millionen Schweizer Franken in die Ausrichtung des Eurovision Song Contests (ESC) 2025 investieren soll. Ein Event, das nicht nur Millionen von Menschen vereint, sondern auch für Vielfalt, Toleranz und Lebensfreude steht.
So stellt sich OpenAIs Dall-E die Situation in Basel vor
Initiator des Referendums ist die winzige Eidgenössisch-Demokratische Union der Schweiz (EDU), eine Partei, die durch ihre fundamentalistischen, evangelikaren Ansichten auffällt. Unter dem Deckmantel finanzieller Bedenken schürt sie Ängste und Vorurteile gegen eines der buntesten und inklusivsten Ereignisse Europas. „Pure Verschwendung” nennen sie die Investition, doch in Wahrheit stören sie sich an der Offenheit und Progressivität, die der ESC verkörpert.
Philippe Karoubi vom EDU-Parteivorstand lässt die Maske fallen: Der ESC vermittle „Ideologien, die eindeutig gegen die westlichen jüdisch-christlichen Werte und die der Schweiz im Besonderen verstoßen”. Besonders die gefeierte Vielfalt und die Präsenz der LGBTIQ*-Community sind ihnen ein Dorn im Auge. Sogar von „Blasphemie" war die Rede. Künstler wie der nicht-binäre Schweizer Gewinner Nemo stehen für eine neue Generation, die sich von veralteten Dogmen nicht einschüchtern lässt.
Mit dem Klick auf das Video stimmst Du diesen Datenschutzbestimmungen von YouTube zu
Auch die wirtschaftlichen Fakten sprechen eine klare Sprache: Städte wie Malmö und Liverpool profitierten wirtschaftlich enorm vom ESC. Allein Basel könnte Einnahmen von etwa 60 Millionen Schweizer Franken erwarten. Zudem würde die Schweiz erneut ins internationale Rampenlicht rücken und ihre Offenheit und Gastfreundschaft unter Beweis stellen.
ESC-Sprecher Edi Estermann warnt:
„Stimmt eine Mehrheit gegen die ESC-Millionen, müsste die Veranstaltung drastisch reduziert werden. Das würde eine weitaus geringere Wertschöpfung für die Stadt und die ganze Schweiz bedeuten."
Trotz Trump und AFD, wir setzen auf die Eidgenoss*innen! *ck/AFP