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Das britische Militär geht einen Schritt der Wiedergutmachung: Zum ersten Mal erhalten LGBTIQ*-Soldaten, die jahrzehntelang systematisch diskriminiert wurden, finanzielle Entschädigungen.
Ein langer Weg zur Anerkennung
Bis zum Jahr 2000 war Homosexualität im Militär Englands offiziell verboten. Homosexuelle Soldaten, die ihre sexuelle Identität offenbarten oder deren Orientierung bekannt wurde, riskierten den Verlust ihrer Karriere und ständiger Diskriminierung. Trotz des „Forward Defence Policy Statements“ von 2000, welches erste Schritte zur Inklusivität einleitete, blieben viele Soldaten gezwungen, ihre Identität unter Verschluss zu halten, mit erheblichen psychischen Belastungen, Isolation und verpassten beruflichen Chancen zur Folge.
Nun entschädigt das Verteidigungsministerium betroffene LGBTIQ*-Veteranen mit Beträgen zwischen £20.000 und £100.000. Die genaue Höhe richtet sich nach der Dauer der erlebten Diskriminierung, den individuellen Umständen und den dadurch entstandenen Nachteilen. Zusätzlich zu den finanziellen Ausgleichszahlungen hat das Militär offizielle Entschuldigungen ausgesprochen und umfassende psychologische Unterstützung angeboten, um die langfristigen Auswirkungen der Diskriminierung zu behandeln.
Reaktionen und Auswirkungen
Ehemalige Soldaten wie James, der seine Homosexualität jahrelang verstecken musste, begrüßen die Entscheidung: „Diese Entschädigung ist mehr als nur Geld. Sie erkennt das Leid an, das wir ertragen mussten, und gibt uns die Möglichkeit, zu heilen.“
Menschenrechtsorganisationen wie Stonewall UK loben den Schritt als wichtigen Meilenstein: „Diese Entschädigung zeigt, dass historische Ungerechtigkeiten anerkannt und korrigiert werden. Es ist ein Zeichen echter Veränderung.“
Neben den finanziellen Ausgleichszahlungen plant das britische Militär weitere Maßnahmen zur Unterstützung von LGBTIQ*-Soldaten: Regelmäßige Sensibilisierungstrainings und neue Unterstützungsprogramme sollen Vorurteile abbauen. *Quellen: GOV.UK, Stonewall UK, Out, BBC News