Bei den Golden Globes 2019 haben schwule Kreative und Themen gleichermaßen abgeräumt. Dabei wurde die Nacht nicht nur zum Triumph für Regisseur Ryan Murphy und Schauspieler Ben Wishaw, sondern vor allem für die Legenden Freddie Mercury und Gianni Versace
Foto: twitter.com/BoRhapMovie
GG Bohemian Rhapsody
Rami Malek gewann für seine Darstellung des Freddy Mercury in „Bohemian Rhapsody“ den Preis als Bester Darsteller in einem Kinofilm. Auf dem offiziellen Twitter-Account von „Bohemian Rhapsody“ wurde der Sieg mit dieser Grafik gefeiert
Die queeren Enttäuschungen vorweg: Die Nominierungen für das Konversionstherapie-Drama „Boy Erased“ (Lucas Hedges als Bester Darsteller und Troye Sivan für den Besten Song) konnten sich nicht durchsetzen, Marc Shaiman gewann nicht den Golden Globe für seinen „Mary Poppins Returns“-Soundtrack und das belgische Trans*-Drama „Girl“ (nominiert als Bester Ausländischer Film) musste sich gegen Alfonso Cuaróns „Roma“ geschlagen geben.
Aus queerer Sicht gab es trotzdem eine Menge zu feiern. So gewann das Freddie Mercury-Biopic „Bohemian Rhapsody“ in den Top-Kategorien Bester Film und Bester Schauspieler (für Freddie-Darsteller Rami Malek), während Ryan Murphys „American Crime Story“-Mehrteiler „The Assassination of Gianni Versace“ in den Kategorien Beste TV-Mini-Serie und Bester Schauspieler in einer TV-Produktion (für Darren Criss als Versace-Mörder Andrew Cunanan) gewann. Ryan Murphy pries den Film bei einem Kommentar nach dem Sieg als Statement gegen Homophobie.
Weiterhin gewann der schwule Brite Ben Wishaw als Bester Nebendarsteller in einer TV-Produktion für „A Very English Scandal“, wo es um die schwule Affäre eines britischen Politikers in den 60er Jahren und 70er Jahren geht. Der Film basiert auf den realen Begebenheiten der Thorpe-Affäre.
Mit drei Trophäen war der große Gewinner des Abends das Rassismus-Drama „Green Book“ (Bester Musical/Comedy-Film, Bestes Drehbuch, Bester Nebendarsteller), das auf den Erfahrungen des schwulen, aber nie geouteten Jazz-Pianisten Don Shirley basiert, für dessen Verkörperung „Moonlight“-Star Mahershala Ali als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde.
GG Murphy
Ryan Murphy erklärt „The Assassination of Gianni Versace“ nach der Golden-Globes-Verleihung zum Statement gegen Homophobie
GG Troye
Keine Gewinner, aber als Nominierte dabei: Lucas Hedges (Foto links) und Troye Sivan (Foto rechts) für das Konversionstherapie-Drama „Boy Erased“
GG Rami Malek
Rami Malek, der für seine Darstellung von Freddie Mercury in „Bohemian Rhapsody“ den Preis als bester Darsteller gewann, sagte gleichermaßen bei seiner Dankesrede wie nach der Show vor Reportern: „Danke, Freddie“
GG Wishaw
Der schwule Schauspieler Ben Wishaw forderte nach seinem Gewinn als Bester Darsteller in einer Serie (für „A Very English Scandal“, wo es um die schwule Affäre eines britischen Politikers in den 60er Jahren geht), mehr Heterorollen für schwule Schauspieler
GG Criss
Darren Criss gewann für seine Darstellung des Versace-Mörders Andrew Cunanan den Golden Globe als Bester Darsteller in einem TV-Film
GG Mahershala Ali
Mahershala Ali aus „Moonlight“ gewann für „Green Book“ den Golden Globe als Bester Nebendarsteller. Er spielt in dem Film die historische Figur des schwulen Jazz-Pianisten Don Shirley, der sich Zeit seines Lebens nie geoutet hat.
GG Gaga
Lady Gaga gewann für „Shallow" aus „A Star is Born“ gemeinsam mit Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt den Preis für den Best Original Song
Bohe GG
Auf dem offiziellen Twitter-Account von „Bohemian Rhapsody“ wurden die Golden Globes für den Film frenetisch gefeiert