Zwei Schritte vor, einer zurück
Erst im Januar 2022 hatte das griechische Gesundheitsministerium unter der damaligen Regierung das pauschale Ausschlusskriterium aufgehoben, das schwule und bisexuelle Männer von der Blutspende ausschloss. Gesundheitsminister Thanos Plevris und seine Stellvertreterin Mina Gaga hatten damals betont, dass Diskriminierung keinen Platz mehr im Gesundheitssystem habe.
Das Gericht begründete seine jetzige Entscheidung mit dem Verweis auf fehlende wissenschaftliche Evidenz für die Aufhebung. Zudem seien fachmännische Meinungen damals ignoriert worden. Das Gericht argumentierte, Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit müssten auf nachvollziehbaren epidemiologischen Daten beruhen – und nicht auf gesellschaftspolitischem Druck.
Für Queers in Griechenland ist das Urteil ein herber Rückschlag. Schon 2022 hatte Irene Petropoulou, Vorsitzende der LGBTIQ*-Organisation ΟΛΚΕ, die damalige Aufhebung des Verbots als „längst überfällig“ bezeichnet und betont, dass schwule Männer endlich Blut spenden könnten, ohne ihre Identität verstecken zu müssen.
Internationale Trends zeigen einen anderen Weg
Während Griechenland zurückrudert, zeigen andere europäische Länder, wie es anders geht: Frankreich, Italien, Großbritannien und zuletzt auch die USA haben ihre Blutspende-Regelungen reformiert – weg von pauschalen Ausschlüssen, hin zu individuellen Risikobewertungen. Frankreich etwa hat im März 2022 die Abstinenzregel für homosexuelle Männer abgeschafft. *Quellen: LGBTQ Nation, The National Herald, PinkNews, Ekathimerini