Die US-amerikanische Fastfood-Kette muss ihre erste europäische Filiale schließen. Erst letzte Woche wurde das Restaurant in Südengland eröffnet – doch nach Protesten der queeren Community gab der Pächter bekannt, den sechsmonatigen Mietvertrag nicht zu verlängern.
Chick-fil-A ist in Europa fast unbekannt, in Amerika besitzt das Unternehmen jedoch über 2.400 Filialen. Im Angebot sind Hähnchen-Sandwiches, Salate und Wraps. Gratis dazu bekommt man christlich-fundamentalistische Äußerungen der Unternehmensleitung.
Das Unternehmen polarisiert mit Homophobie
2012 sprach sich der Firmenchef Dan Cathy, Sohn des Firmengründers, gegen die gleichgeschlechtliche Ehe aus. Er glaube, die Vereinigten Staaten würden Gott durch die Eheöffnung dazu einladen, über sie zu richten. Während die einen die Äußerungen feierten und die Restaurants stürmten, boykottierten andere die Filialen.
Außerdem wurde bekannt, dass das Unternehmen Geld an homofeindliche Organisationen spendet, darunter Unterstützer von Konversionsverfahren. 2019 veröffentlichte der Blog „Think Progress“, dass die Spendengelder im Geheimen noch immer fließen.
Christliche Vereine, die sich teils durch die Ausgrenzung von sexuellen Minderheiten profilieren, hätten demnach alleine 2017 1,8 Millionen Dollar von dem Unternehmen erhalten.
Foto: J. Reed / Flickr / CC BY-SA 2.0 / wikimedia.org
Chick-Fil-A
Auf solche Köstlichkeiten müssen Europäer in Zukunft wohl weiterhin verzichten. In den USA steht Chick-fil-A schon seit 2012 unter scharfer Kritik queerer Aktivisten, da das Unternehmen die Kampagnen gegen die Ehe für alle unterstützte (blu berichtete),
Foto: J. Reed - Flickr, CC BY-SA 2.0, Link
Community protestiert vor erster Europa-Filiale
LGBTIQ*-Organisationen aus Reading organisierten am Samstag eine Kundgebung und Demo direkt vor dem Shopping Center „The Oracle“, in dem die Filiale eröffnet wurde.
Nur eine Woche nach der Eröffnung der Filiale im südenglischen Reading gab die Leitung des Einkaufszentrums nun bekannt, der Pachtvertrag mit dem Schnellrestaurant würde nach der Probezeit von einem halben Jahr nicht mehr verlängert werden.
Die Organisationen waren damit noch nicht zufrieden: Sie kündigten an, in dem kommenden halben Jahr weiter zu demonstrieren.