Die Olympischen Winterspiele haben mit einer pompösen Eröffnung im brandneuen Stadion von Pyeongchang begonnen, nun kämpfen rund 2.900 Sportler aus 92 Ländern bis zum 25. Februar um Medaillen. Am Rande wird Pride-Politik betrieben. Von LGBTIQ*-Sportlern und in Kanadas Pride-House.
Foto: twitter.com/guskenworthy
Kenworthy küsst Rippon / Pyeongchang 2018
Küsschen statt Versteckspielen. Eiskunstläufer Adam Rippon (links) und Trickskifahrer Gus Kenworthy (rechts) versahen dieses Bild aus Pyeongchang bei Twitter mit dem Kommentar: „Wir sind hier! Wir sind queer! Gewöhnt euch dran!“
Manche fanden die Eröffnungfeier im südkoreanischen Pyeongchang zu steril, andere waren ergriffen von den gewaltigen Chören und dem knalligen Schlussfeuerwerk. So oder so jubelten die 35.000 Zuschauer im Stadion den einmarschierenden Athleten begeistert zu. Gejubelt wurde aber nicht nur im Stadion, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Dort wird unter anderem das queere Innenleben der Spiele gefeiert, das man bei der Eröffnungsfeier nicht sehen konnte. Allen voran sorgen Fotos von Adam Rippon und Gus Kenworthy, dem schwulen Doppel im Team USA, für Entzücken.
Aber auch der schwule Ex-Olympia-Schwimmer Mark Tewksbury (Gold über 100 Meter Rückenschwimmen bei den Sommerspielen in Barcelona 1992) macht Schlagzeilen. Tewksbury outete sich nach seiner Sportlerkarriere im Jahr 1998 als schwul und setzt sich seither für mehr Offenheit von LGBTIQ* im Profisport ein. In Pyeongchang ist er als Berater des Pride House tätig, das im Olympia-Quartier von Kanada als Treffpunkt und Schutzraum für LGBTIQ*-Sportler eingerichtet wurde. Offiziell out sind in Pyeongchang 14 Athleten, davon zehn Frauen. Als offen schwule Männer gehen neben Rippon und Kenworthy die Eiskunstläufer Jorik Hendrickx (Belgien) und Eric Radford (Kanada) an den Start.
Pride House Pyeongchang 2018
Das Pride House im kanadischen Olympia-Pavillon ist eine Kooperation mit dem koreanischen Sexual Minorities Culture and Rights Center.
Kenworthy / Rippon / Pyeongchang 2018
Schwules Doppel im Team USA! Gus Kenworthy und Adam Rippon sagen „Eat your heart out Pence!“
Radford GLAAD
Die Gay & Lesbian Association Against Defamation (GLAAD) ruft zum Start von Olympia zur Unterstützung von LGBTIQ*-Sportlern auf. Der kanadische Eiskunstläufer Eric Radford bedankte sich bei Twitter schon jetzt für den Support.
Tewksbury
Der kanadische Schwimm-Veteran Mark Tewksbury ist nicht nur Beobachter der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang, er berät auch das Pride House, das Kanada als sicheren Ort für LGBTIQ*-Sportler in Pyeongchang einrichtet.
Jorik Hendrickx
Der belgische Eiskunstläufer Jorik Hendrickx war schon in Sotschi dabei, äußerte sich aber erst Anfang des Monats erstmals im Zizo-Magazin offen zu seiner Homosexualität.
HRC Liste Olympia Pyeongchang 2018
Die Organisation Human Rights Campaign veröffentlichte eine Liste der LGBT-Sportler von Pyeongchang. Die belgische Bobfahrerin Sophie Vercruyssen fehlt allerdings noch. Sie outete sich erst am Freitag mit einer Liebeserklärung an ihre Freundin bei Instagram.
Pyeongchang Eröffnung Tonga
Auch hübsch! Trotz Kälte schickte Tonga bei der Eröffnung einen Fahnenträger mit freiem Oberkörper in die Arena.