Im September entscheiden die Kubaner*innen über die Einführung eines neuen Familiengesetzes – auch „Kodex der Zuneigung“ genannt –, das auch die Ehe für alle und ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare beinhaltet. Beide Vorhaben waren 2019 gescheitert.
Die Kubaner*innen werden im September in einem Referendum über eine Legalisierung der Homo-Ehe abstimmen. Die Volksabstimmung über ein neues Familiengesetz, mit dem auch Leihmutterschaften erlaubt werden sollen, wurde auf den 25. September angesetzt, wie das Parlament des sozialistischen Inselstaates am Freitag mitteilte. Parlaments-Sekretär Homero Acosta zeigte sich optimistisch, dass die Bevölkerung das „revolutionäre, inklusive und demokratische“ Gesetz annehmen werde.
Foto: Yamil Lage / AFP
Schon 2010 wurde durch die Initiative von Theater- und Schwulenikone Corny Littmann der Kampf um Gleichberechtigung auf Kuba in Deutschland mediales Thema. Im Mittelpunkt: Mariela Castro Espin. Die Psychologin, Tochter von Raul Castro und Nichte von Fidel ist in ihrer Funktion als Direktorin des Nationalen Zentrums für sexuelle Aufklärung (CENESEX) eine der lautesten Befürworterinnen queerer Rechte. Das Foto zeigt sie beim IDAHOBIT 2018 in Havanna.
Zuneigung als Rechtswert
Das neue Familiengesetz soll die bisherigen rechtlichen Grundlagen ablösen, die seit 47 Jahren in Kraft sind. Eigentlich hatte die kubanische Führung die Homo-Ehe schon über die 2019 verabschiedete neue Verfassung einführen wollen. Angesichts des Widerstands von Kirchen und konservativen Gruppen wurde das Vorhaben aber aufgegeben (männer* berichtete).
Präsident Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez nannte den „Kodex der Zuneigung“ revolutionär.
Wir Abgeordneten haben gerade den #CódigoDeLasFamilias verabschiedet. Das Referendum findet am Sonntag, den 25. September, statt. Sie nennen ihn zu Recht den „Kodex der Zuneigung“, denn er hat etwas wirklich Neues entwickelt: Zuneigung als Rechtswert. #VotemosSí (#Let'sVoteYes)
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*AFP/sah