Pete Buttigieg ist der erste offen schwule Präsidentschaftskandidat in der Geschichte der USA. Macht ihn das auch zum Favoriten der Community? Scheinbar nicht. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov Blue im Auftrag des „Out“-Magazines wurden 816 queere Amerikaner befragt. Nur 14 Prozent von ihnen hätten Buttigieg ihre Stimme gegeben.
Favoritin mit 31 Prozent der Stimmen ist Elizabeth Warren (70), gefolgt von Bernie Sanders und Ex-Vizepräsident Joe Biden. Buttigieg kommt an vierter Stelle – alle anderen Kandidaten kamen nicht über die 10-Prozent-Hürde hinaus. Die untragbarste Wahl in den Augen der Befragten: Tulsi Gabbard und Marianne Williamson. Beide hatten in der Vergangenheit mit fragwürdigen Äußerungen für Aufregung gesorgt.
Buttigiegs stärkste Konkurrentin
Pete Buttigieg lebt offen schwul, ist mit einem Mann verheiratet. Der 37-Jährige Bürgermeister seiner Heimatstadt South Bend ist außerdem Veteran des Afghanistankrieges. Und wer ist Elizabeth Warren, seine stärkste Konkurrentin im Kampf um die Gunst der Demokraten? Nur 14% der Befragten gaben an, auf keinen Fall für sie stimmen zu wollen – 3 Prozent weniger als bei Buttigieg. Womit hat sie sich den Zuspruch der Community gesichert?
Die Tochter eines Hausmeisters und einer Versandhausmitarbeiterin hat sich ganz nach oben gekämpft: Mit einem Vollzeitstipendium begann sie im Alter von 16 Jahren zu studieren. Zwischenzeitig heiratete sie, bekam Kinder und war Hausfrau und Mutter. Später arbeitete sie als Logopädin an einer Grundschule. Schließlich verfolgte sie ihren akademischen Werdegang weiter, wurde Juristin und Professorin für Wirtschaftsrecht – unter anderem an der Harvard University.
„Wir brauchen einen Präsidenten, der die Stimme jeder schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgender, nicht-binären, queeren, Two-Spirit- und Intersex-Person verstärken wird. Wir brauchen einen Präsidenten, der den Mut hat, sich der Diskriminierung zu stellen und sich zu wehren.“ Elizabeth Warren.
Seit 2013 sitzt sie für den Bundesstaat Massachussetts im Senat der Vereinigten Staaten. In den letzten Jahren war sie besonders oft wegen ihrer vehementen Kritik an Donald Trump in den Schlagzeilen. Sie gilt als eine seiner erbittertsten Gegnerinnen, ihre Politik wird dem linken Spektrum der demokratischen Partei zugeordnet. Sie kämpft für Gleichberechtigung queerer Menschen und brachte einen Entwurf für ein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz in den Senat ein – der jedoch abgelehnt wurde.
Foto: facebook.com/ElizabethWarren
Elizabeth Warren
Elizabeth Warren setzt sich schon länger für die Community ein
Auf ihrer Webseite veröffentlichte sie umfangreiche Pläne für die Verbesserung der Situation von LGBTIQ* in Amerika im Falle ihres Wahlsieges. Darin verspricht sie als erstes Ziel die Umsetzung des Antidiskriminierungsgesetzes.