Am Donnerstag zog Puerto Ricos Gouverneur Ricardo Rosselló zwei geplante Gesetze bezüglich Konversionstherapien und religiöser Freiheiten zurück, die von LGBTIQ*-Aktivisten heftig kritisiert worden waren. Zuvor hatte sich Superstar Ricky Martin als „stolzes Mitglied der LGBTT-Community“ leidenschaftlich für die Verhinderung der Vorhaben eingesetzt.
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Ricky Martin Puerto
Am letzten Wochenende schwang Ricky Martin als Großmarschall der Puerto Rican Parade in New York die Flagge seines Heimatstaates, jetzt dankt er all seinen Landsleuten, die die Einführung zweier homophober Gesetze verhindert haben.
Was für eine Woche für Puerto Ricos LGBTIQ*-Community! Am Mittwoch waren im Repräsentantenhaus des zu den USA gehörenden Inselstaats zwei Gesetzesentwürfe bestätigt worden, die das Verbot von Konversionstherapien für queere Jugendliche sowie den Schutz religiöser Freiheiten betrafen. Während das zweite Gesetz den Betreibern religiöser Einrichtungen die Diskriminierung von LGBTIQ* aufgrund von Glaubensfragen zubilligte, war auch im Verbot von Konversionstherapien eine Schlupflochformulierung untergepflügt worden, die kirchliche Einrichtungen und Funktionäre von dem Verbot befreite.
Von LGBTIQ*-Vertretern waren beide Gesetzesvorhaben bereits im Vorfeld heftig kritisiert worden. Nach ihrer Bestätigung durch das Repräsentantenhaus wurden die Proteste umso lauter. Unter anderem meldete sich Superstar Ricky Martin mit einem leidenschaftlichen Regenbogen-Post bei Instagram zu Wort, in dem er den diskriminierenden Zungenschlag der Gesetzesentwürfe erklärte und verurteilte und Puerto Ricos Gouverneur Ricardo Rosselló aufforderte, die Vorhaben zu verhindern.
Seit seinem öffentlichen Coming-out setzt sich Ricky Martin immer wieder für LGBTIQ*-Rechte und queere Sichtbarkeit ein (blu berichtete). Als Botschafter seiner Heimat Puerto Rico versteht er sich außerdem. Am letzten Wochenende hatte er noch als Großmarschall der Puerto Rican Parade in New York die Fahne seines Landes geschwenkt. In Bezug auf die homophoben Gesetzesentwürfe betonte er: „Diese Projekte sind nicht repräsentativ für das Puerto Rico, das wir alle lieben und anstreben.“
Der Sturm der Entrüstung war von Erfolg gekrönt. Am Donnerstag kündigte Gouverneur Rosselló die Rücknahme beider Gesetze an. Er begründete den Schritt bei Facebook mit den schlichten Worten: „Es liegt in meiner Verantwortung als Gouverneur, die Achtung der Menschenwürde und den Schutz der Rechte aller Bürger zu gewährleisten.“ Kirchenvertreter und Konservative kritisieren den Rückzieher, während Aktivisten (und Ricky Martin) die Entscheidung mit Lob und Dank bedachten.
PR Martin
Mit diesem leidenschaftlichen Regenbogen-Post hatte Ricky Martin nach der Bestätigung der homophoben Gesetze durch das Repräsentantenhaus von Puerto Rico seinen Gouverneur aufgefordert, die Maßnahmen zu verhindern.
Puerto Rico Bill 1
„Es liegt in meiner Verantwortung als Gouverneur, die Achtung der Menschenwürde und den Schutz der Rechte aller Bürger zu gewährleisten“, kommentiert Gouverneur Rosselló seinen Schrieb zur Aufhebung der homophoben Gesetzesvorhaben.
Ricky Puerto
Nach der Abwendung der homophoben Gesetze dankte Ricky Martin allen Beteiligten mit einem öffentlichen Schreiben, in dem er betonte: „Als stolzes Mitglied der LGBTT-Community ist es mir ein Anliegen zu betonen, dass unsere LGBTT-Menschen das gleiche Maß an Menschenwürde verdienen wie alle anderen.“