Japans achtgrößte Stadt wird zur siebten Stadt des Landes, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften registriert. In der 1,5-Millionen-Einwohner-Metropole sollen schwule und lesbische Paare sich ab April verpartnern können.
Foto: facebook.com/Tokyo.R.Pride/
Tokyo Pride
Regenbogenfest in Japan. Dieses Foto vom Tokyo Rainbow Pride 2017 drückt die Freude aus, die die LGBITQ*-Szene von Fukuoka derzeit erfüllt. Fukuoka veranstaltet seit 2014 jährliche Pride-Paraden.
Der Beschluss wurde am Mittwoch im Stadtrat von Fukuoka gefasst. Vorgesehen ist, dass schwule und lesbische Paare ab April Eingetragene Lebenspartnerschaften eingehen können. Damit erhalten sie zwar nicht alle Rechte, die heterosexuellen Ehepaaren zustehen, aber sie bekommen Vergünstigungen im Mietrecht, können sich gemeinsam krankenversichern und werden im Krankenhaus als Familienmitglieder behandelt. Fukuoka folgt mit dem Partnerschaftsgesetz einem behutsamen Öffnungstrend in Japan, der 2015 damit begann, dass die Tokyo-Bezirke Shibuya und Setagaya die Registrierung gleichgeschlechtlicher Paare möglich machten. Seitdem folgten die Städte Iga, Takarazuka, Naha und Sapporo.
Während gleichgeschlechtlicher Sex in Japan weitgehend toleriert wird, sind homosexuelle Lebensentwürfe noch immer tabuisiert. So werden in vielen Städten zum Beispiel keine Wohnungen an gleichgeschlechtliche, bzw. unverheiratete Paare vergeben. Eine schwule Identität wird in weiten Teilen der Gesellschaft nicht anerkannt, das Familienbild ist klassisch heterosexuell. Von daher ist die Reform von Fukuoka ein Schritt in Richtung mehr Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensentwürfe. Die Rechtsform der Eingetragenen Lebenspartnerschaft soll auch heterosexuellen Paaren offenstehen.
Fukuoka
Fukuoka feiert! Unter anderem berichtete die Japan Times über die Einführung einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft.