Während LGBTIQ*-Rechte in den USA zunehmend unter Beschuss geraten und sich eine Verfassungskrise abzeichnet, sind Verbündete außerhalb der Community wichtiger denn je. Chris Kluwe, ein ehemaliger NFL-Spieler der Minnesota Vikings und langjähriger Verfechter der Gleichberechtigung, macht vor, was echte Solidarität bedeutet – und dass er bereit ist, dafür sogar ins Gefängnis zu gehen.

Foto: Robyn Beck / AFP
Straight Ally und Ex-NFL-Spieler (Minnesota Vikings) Chris Kluwe 2017: Auch damals schon politisch und an der Seite der Schwachen
Aufruf zu zivilem Ungehorsam und klare Worte
Während der Sitzung hielt Kluwe eine leidenschaftliche Rede, in der er die MAGA-Bewegung (Make America Great Again / Trumpismus), die für die Tafel verantwortlich zeichnet, scharf als „Nazi-Bewegung” kritisierte. Er betonte die erschreckenden Parallelen zwischen der aktuellen Behandlung von Transgender-Personen in den USA und den Anfängen der Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland. Kluwe:
„Wenn wir aus der Geschichte etwas gelernt haben, dann, dass wir nicht zulassen dürfen, dass sich ein solcher Völkermord wiederholt.”
Kluwe kündigte an, er werde in der Tradition von Bürgerrechtlern wie Martin Luther King Jr. zivilen Ungehorsam leisten, und näherte sich dem Podium, wohl wissend, dass dies gegen die Regeln verstieß. Er wurde daraufhin von der Polizei abgeführt, leistete aber keinen Widerstand. Ihm wird die Störung einer öffentlichen Versammlung vorgeworfen.
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Huntington Beach ist kein Einzelfall. In den gesamten USA gibt es Bestrebungen, die Rechte von LGBTIQ*-Personen einzuschränken, Bücher aus Bibliotheken zu verbannen und die Diskurshoheit über Themen wie Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung zu kontrollieren. Diese Entwicklungen sind Teil einer größeren politischen Strategie, die auf eine Schwächung demokratischer Institutionen und eine Aushöhlung von Bürgerrechten abzielt.
Kluwes Engagement und die NFL
Für Kluwe ist dies nicht das erste Mal, dass er für seine Überzeugungen eintritt und dafür persönliche Nachteile in Kauf nimmt. Während seiner NFL-Karriere sprach er sich offen für die Ehe-Gleichstellung aus und behauptete später, dass dies zu seiner Entlassung aus den Minnesota Vikings geführt habe. Er sieht seine aktuelle Verhaftung als Teil desselben Kampfes für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung.
Kluwe betonte die dringende Notwendigkeit, dass privilegierte Menschen, insbesondere heterosexuelle weiße Männer, ihre Stimme für marginalisierte Gemeinschaften erheben und sich aktiv gegen die Aushöhlung der Verfassungswerte wehren. Er forderte auch gewählte Politiker, insbesondere der Demokratischen Partei, auf, sich ein Beispiel an ihm und der Bürgerrechtsbewegung zu nehmen und zivilen Ungehorsam zu leisten, anstatt sich nur auf Spendenaktionen und symbolische Politik zu konzentrieren.
Mitglieder der LGBTIQ*-Gemeinschaft würden sich aus Angst immer häufiger nicht trauen, offen zu protestieren oder zivilen Ungehorsam zu leisten. Er sei bereit, „derjenige auf dem Podium” zu sein und die Konsequenzen zu tragen, wenn es nötig ist, um die Verletzlicheren zu schützen. *Quelle