Das thailändische Kabinett hat am Mittwoch ein Gesetz verabschiedet, das gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennt und ihnen nahezu dieselben Rechte wie verheirateten Paaren einräumt.
Foto: gothaibefree.com
Thailand
Thailand gehört zu den queerfreundlichsten Reiseländern in Asien. Mehr Infos unter www.gothaibefree.com
„Dies ist ein wichtiger Schritt für Thailand, um Gleichheit für alle zu schaffen und gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht zu garantieren, eine Familie zu gründen“, sagte Regierungssprecherin Rachada Dhnadirek gegenüber Bloomberg, nachdem das Kabinett den Schritt am Mittwoch unterstützt hatte.
„Thailand wird voraussichtlich das erste südostasiatische Land sein, das gleichgeschlechtliche Partnerschaften legalisiert, nachdem die Regierung ein Gesetz verabschiedet hat, das nun die Zustimmung des Parlaments benötigt.“
Wird der Gesetzentwurf nun wie vorgesehen auch vom Parlament abgesegnet, wäre Thailand das zweite Land in Asien, in dem eingetragenen Partnerschaft für Lesben und Schwule möglich sind. Als erstes asiatisches Land hatte Taiwan im Mai letzten Jahres die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert (wir berichteten). Auf den Philippinen wurde der gleichgeschlechtlichen Ehe dagegen erst unlängst eine Absage erteilt (wir berichteten).
Trotz einiger Errungenschaften überwiegen Benachteiligungen
Das Gesetz sieht bessere Erb- und Miteigentumsrechte für eingetragene Partnerschaften vor, die gemeinsame Adoption soll ebenfalls möglich sein. Dennoch bleibt der nun verabschiedete Gesetzentwurf hinter den Erwartungen von queeren Aktivisten zurück und benachteiligt gleichgeschlechtliche Paare gegenüber Ehepaaren zum Beispiel bei der Einkommenssteuer oder bei staatlichen Renten. Laut Angaben eines Sprechers des Justizministeriums könnte sich dies aber noch ändern.
Da ein Geschlechtswechsel in Thailand bis heute nicht legal ist, betrifft das Gesetz auch nur gleichgeschlechtliche Cisgender-Paare, von denen außerdem einer die thailändische Staatsbürgerschaft besitzen muss.