Die australische Botschaft in Teheran hat den „Wear it Purple Day“ gefeiert und damit an das universelle Menschenrecht, frei und offen zu lieben und geliebt zu werden, erinnert – ein mutiger Gegensatz zu den strengen Anti-LGBTIQ*-Gesetzen des Iran, wo Homosexualität mit dem Tod bestraft wird.
Der „Wear it Purple Day“ wurde 2010 ins Leben gerufen und findet seither jedes Jahr am letzten Freitag im August statt. Am „Wear it Purple Day“ tragen queere Menschen und ihre Verbündeten T-Shirts in der Farbe Lila, um auf Mobbing gegen queere Jugendliche in Schulen aufmerksam zu machen.
Auch die australischeBotschaft in Teheran feierte den „Wear it Purple Day“ und veröffentlichte einen farbenfrohen Beitrag auf Instagram, der Botschafter Ian McConville und seine Mitarbeiter*innen in Lila gekleidet zeigt, wie sie Cupcakes genießen und sich für Vielfalt und Inklusion einsetzen. „Heute und jeden Tag setzen wir uns dafür ein, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem alle, insbesondere LGBTQIA+-Jugendliche, stolz darauf sein können, sie selbst zu sein“, heißt es in dem Beitrag. Die deutsche Botschaft in Teheran zeigte Unterstützung und reagierte mit drei lila Herzen auf den Instagram-Beitrag.
Während im Iran der Kampf um Gleichberechtigung weitergeht, senden solidarische Aktionen wie diese den Menschen, die unter dem Unterdrückungsregime leiden, die starke Botschaft, dass sie in ihrem Kampf nicht allein sind. Somit ist die Feier des „Wear it Purple Day“ in Teheran mehr als nur ein Spiel mit Farben. Es ist auch ein Zeichen der Hoffnung und des Widerstands gegen die repressiven Gesetze des Iran und unterstreicht den weltweiten Vorstoß für LGBTIQ*-Rechte und die Bedeutung von Verbündeten im diplomatischen Raum.
„Verderbnis auf Erden“
Dieser Feiertag findet vor dem Hintergrund der harten Strafen statt, die im Iran für Homosexualität gelten. Zu diesen zählen die Todesstrafe für Männer und 100 Peitschenhiebe für Frauen, wobei wiederholte Verstöße zur Hinrichtung führen.
Irans Gesetze erlauben nach einer Operation die Änderung der Geschlechtsidentität in offiziellen Dokumenten, was oft als Zeichen des Liberalismus gepriesen wird. Kritiker*innen sehen darin jedoch ein Mittel, Homosexuelle aus dem öffentlichen Leben zu verbannen.
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Im Jahr 2022 wurden die LGBTIQ*-Aktivistinnen Zahra Sedighi-Hamedani und Elham Choubdar wegen „Verderbnis auf Erden durch die Förderung von Homosexualität“ zum Tode verurteilt. Während Sedighi-Hamedani inzwischen aus dem Iran geflohen ist, verbüßt Choubdar eine dreijährige Gefängnisstrafe.
Der jüngste Bericht des US-Außenministeriums über die Menschenrechtspraktiken im Iran äußerte Bedenken angesichts der anhaltenden und brutalen Menschenrechtsverletzungen im Land sowie durch grenzüberschreitende Unterdrückungsmaßnahmen, die sich gegen vermeintliche Dissidenten und Kritiker*innen des Regimes richten. Iranische Frauen und Angehörige marginalisierter Gruppen leiden nach wie vor unverhältnismäßig stark unter den Menschenrechtsverletzungen des Regimes, der Bericht verweist insbesondere auf die Schikanierung, Festnahme und Inhaftierung mutmaßlicher LGBTIQ*-Personen.