Ein aus der britischen Kolonialzeit stammendes Gesetz, das homosexuelle Handlungen unter Strafe stellt, ist vom indischen hohen Gericht aufgehoben worden.
In der Urteilsbegründung wird das Gesetz, dass einvernehmliche homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, als diskriminierend bezeichnet. Es verstieß gegen die Grund- und Menschenrechte.
Indien ist mit über einer Milliarde Einwohnern die größte Demokratie der Welt. Organisationen wie die Hirschfeld-Eddy-Stiftung erhoffen sich Signalwirkung für die Nachbarstaaten der Region.
Noch immer ist Homosexualität in Pakistan, Bangladesh, Bhutan, Sri Lanka, Myanmar sowie in Malaysia und Singapur mit hohen Haftstrafen geahndet. In all diesen ehemaligen britischen Kolonien sind noch die Strafgesetze aus der viktorianischen Zeit in Kraft, die seinerzeit Oscar Wilde ins Zuchthaus brachten: Wir hoffen, dass nun die die Front der Verfolgerstaaten weiter bröckelt, so die Stiftung in einer Mitteilung. Noch immer behandeln rund 80 Staaten Homosexuelle als Verbrecher, in fünf Staaten droht ihnen die Todesstrafe.