Der kanadische Schauspieler Elliot Page (33) outete sich gestern Abend als trans*. 2008 wurde er für seine Rolle als schwangerer Teenie in „Juno“ für den Oscar nominiert, 2014 kam dann das Coming-out als lesbisch – seitdem galt Page, noch unter seinem alten Namen „Ellen“ bekannt, als eine der lautesten queeren Stimmen in Hollywood. Nun endlich hat er den Mut gefunden, der Welt zu zeigen, wer er wirklich ist. Ein Statement auf seinen social Media-Kanälen begann Page mit:
„Hallo Freunde, ich möchte euch mitteilen, dass ich trans bin, meine Pronomen sind he/they und mein Name ist Elliot. Ich fühle mich glücklich, dies zu schreiben. Hier zu sein. An diesem Punkt in meinem Leben angekommen zu sein.“
Page ist dem Kinopublikum nicht nur durch Juno im Gedächtnis geblieben, er hat seitdem an vielen Filmen mitgewirkt, darunter auch Blockbuster wie Inception oder Teile der X-Men-Reihe. Auch Streaming-Fans dürfte er durch die gefeierte Serie The Umbrella Academy ein Begriff sein. 2019 hatte Page sogar sein Debüt als Regisseur mit dem Dokumentarfilm There's Something in the Water. Darin geht es um die Auswirkungen von Umweltschäden auf die indigenen Völker Kanadas.
Page verspricht, für eine bessere Welt zu kämpfen
„Ich liebe, dass ich trans bin. Und ich liebe, dass ich queer bin. Je treuer ich mir selbst bin und je mehr ich mich so akzeptiere wie ich bin, desto mehr träume ich, desto mehr wächst mein Herz und desto mehr erblühe ich.“
Pages Post ist nicht nur ein Outing, eine Notiz an die Welt – es ist auch ein Bekenntnis zur Selbstakzeptanz und ein Versprechen an die Trans*-Community. Er spricht direkt zu allen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität Selbsthass, Belästigung, Missbrauch und Gewalt ausgesetzt sind und verspricht ihnen, sich für sie einzusetzen.
„Ich sehe euch, ich liebe euch und ich werde alles tun, was ich kann, um diese Welt zum Besseren zu verändern.“
Ehefrau postet Liebeserklärung
Auf einer Konferenz der Human Rights Campaign in Las Vegas outete Page sich 2014 als homosexuell und als Mitglied der Queercommunity. Sein Outing fand international große Beachtung und sehr viel Beifall. Er habe es satt, sich zu verstecken und zu lügen, verkündete der Star damals.
„Ich habe jahrelang gelitten, weil ich Angst hatte, geoutet zu sein. Mein Geist litt, meine geistige Gesundheit litt und meine Beziehungen litten. Und ich stehe heute hier, mit Ihnen allen, auf der anderen Seite all dieses Schmerzes.“
2018 verkündete Page auf Instagram seinen Followern, er habe seine Freundin Emma Portner geheiratet. Das genaue Datum gaben die beiden nicht bekannt. Portner ist eine kanadische Tänzerin und Choreografin, sie tanzte unter anderem in Justin Biebers Video. Page und Portner lernten sich auf Instagram kennen.
Ebenda äußerte Portner gestern noch einmal ihre Unterstützung und Liebe für Page. Transgender, queere und nicht-binäre Menschen seien ein Geschenk an die Welt, schrieb Portner. Sie bat ihre Follower um Geduld, Privatsphäre – und Mitarbeit bei ihrer glühenden Unterstützung der Trans*-Community.
„Elliots Existenz ist ein Geschenk für sich. Leuchte weiter süßer E. Ich liebe dich so sehr.“
Candy Storm in sozialen Medien
Die Nachricht löste online viele positive Reaktionen aus. Rasch hagelte es Glückwünsche zum Coming-out. Nick Adams von der queeren Organisation GLAAD bezeichnete Page in einem Statement als eine Inspiration für viele andere Transgender und nicht-binäre Menschen. Der Streamingdienst Netflix, bei dem Page aktuell an der Serie The Umbrella Adacemy mitspielt, postete:
„So stolz auf unseren Superhelden! WIR LIEBEN DICH ELLIOT!“
„So stolz auf unseren Superhelden! WIR LIEBEN DICH ELLIOT!“
Auch Sarah McBride beglückwünschte Page auf Twitter. McBride schrieb im November Geschichte als erste transgeschlechtliche US-Senatorin (wir berichteten).
Schauspieler Mark Ruffalo schrieb:
„Du hast diese Welt mit deinem Engagement, deinem Mut und deiner Verletzlichkeit zu einem toleranteren und liebevolleren Ort gemacht. Wir können uns glücklich schätzen, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie dich zu haben.“
