Foto: Freepik
Vielfalt / Queere Jugend
Sie kämpfen für die Umwelt und fordern soziale Gerechtigkeit, doch beim Gendern bleibt die Jugend skeptisch: Die 19. Shell Jugendstudie 2024 bietet einen umfassenden Einblick in die Lebenswelt der 12- bis 25-Jährigen in Deutschland. Basierend auf Befragungen von über 2.000 Jugendlichen zeichnet die Studie ein differenziertes Bild der Generation Z.
Vielfalt als Selbstverständlichkeit, Gendern als Streitpunkt
Die Akzeptanz von Vielfalt, insbesondere von LGBTIQ*-Identitäten, ist für 83% der befragten Jugendlichen selbstverständlich. Sie betonen die Wichtigkeit, unterschiedliche Lebensentwürfe zu respektieren. Dennoch zeigt die Studie, dass nicht-heterosexuelle Jugendliche nach wie vor mit Herausforderungen konfrontiert sind. Sie empfinden die Beziehung zu ihren Eltern häufiger als schwierig, sind weniger zufrieden mit ihrem Freundeskreis und fühlen sich psychosozial stärker belastet.
Interessanterweise offenbart sich beim Thema Gendern eine überraschende Skepsis: 42% der Befragten lehnen gendergerechte Sprache ab, nur 22% unterstützen sie. Bemerkenswert sind die Unterschiede nach Geschlecht und sexueller Orientierung: 33% der jungen Frauen befürworten Gendern, aber nur 12% der jungen Männer. Bei nicht-heterosexuellen Jugendlichen sprechen sich hingegen 55% der Frauen und 45% der Männer für das Gendern aus.
Politisches Engagement und Klimabewusstsein
Die Studie verzeichnet einen deutlichen Anstieg des politischen Interesses: Mehr als die Hälfte der Jugendlichen bezeichnen sich als politisch interessiert. Die Mehrheit positioniert sich leicht links der politischen Mitte, wobei sich ein Viertel der Mitte zugehörig und 18% als eher rechts oder rechts einordnen.
Der Klimawandel bleibt ein zentrales Thema: 80% der Befragten sehen den Menschen als Hauptverursacher, und 57% fordern, dass der Lebensstandard zugunsten des Klimaschutzes eingeschränkt werden sollte.
Die Studie zeichnet das Bild einer Generation, die trotz kritischer Haltungen optimistisch in die Zukunft blickt. Sie setzt sich für Vielfalt und Umweltschutz ein, bleibt beim Gendern skeptisch und navigiert pragmatisch zwischen gesellschaftlicher Kritik und dem Wunsch nach positiver Veränderung. *Quelle: 19. Shell Jugendstudie