Das britische Ehepaar Chance und Dan Walton-Ashmore verbrachte seine Flitterwochen auf einem Kreuzfahrtschiff der TUI-Flotte. Sie klagen nun, die Traumreise sei zu einem Albtraum verkommen: Das Bordpersonal habe sie mehrfach diskriminiert und ausgelacht.
Die 11-tägige Reise auf dem Kreuzfahrtschiff Marella Discovery der TUI-Flotte durch Südostasien kostete das Paar rund 3.500 Euro. Sie wollten damit ihre Hochzeit und ihre Liebe feiern – berichteten von Bord aber in sozialen Medien über Diskriminierungen und Schikane.
Kein Doppelbett, dafür Spott
Bereits am ersten Tag gab es Probleme: Die Kabine der beiden verfügte nicht über ein Doppelbett, sondern über zwei Einzelbetten – obwohl sie bei der Buchung angegeben hatten, dass es sich um ihre Flitterwochen handle. Fünf Mal baten die beiden um eine Lösung an der Rezeption, doch nichts geschah. Schließlich mussten sie die Betten selber zusammenschieben.
Doch damit war es noch nicht vorbei: Das Personal soll sich auch geweigert haben, Fotos der beiden zu machen, obwohl dies bei heterosexuellen Paaren kein Problem darstellte, erzählten die Briten. Sie hätten dann ein kostenpflichtiges, privates Shooting im Fotostudio buchen müssen.
Zudem sollen mehrere Angestellte wiederholt mit dem Finger auf sie gezeigt und sie ausgelacht haben, beispielsweise beim Tanzen. Dies sei sogar anderen Passagieren aufgefallen, erzählten die Frischverheirateten. Außerdem hatten sie öfter das Gefühl, die Bediensteten hätten sie bei Bestellungen absichtlich ignoriert.
Champagner und Erdbeeren als Entschädigung
Die beiden klagten daraufhin in sozialen Medien:
„Unser Herz ist gebrochen auf dieser Kreuzfahrt. Wir haben so viel Homophobie von TUI Mitarbeitern an Bord der Marella Discovery zu spüren bekommen. Wir wollen nur noch nach Hause. TUI ist eine Schande!“
TUI bot ihnen als Entschädigung ein Abendessen im Bordrestaurant sowie Champagner und Erdbeeren an. Das reichte den beiden nicht, um die schlimmen Erfahrungen vergessen zu machen, sie nahmen die Entschuldigung nicht an. Gegenüber der britischen Tageszeitung Mirror berichtete Chance:
„Diese ganze Erfahrung war schrecklich. Es sollte der Trip unseres Lebens sein und hat sich als ein Albtraum herausgestellt. Ich hätte nicht gedacht, dass wir im Jahr 2019 mit dieser Art von Vorurteilen eines etablierten Unternehmens konfrontiert werden würden.“
Sie machten jedoch auch deutlich, dass es sich nicht um die Mehrheit der Angestellten gehandelt habe. Eine TUI-Sprecherin erklärte dem Mirror:
„Wir sind sehr besorgt, von den Erfahrungen der Herren Walton-Ashmore an Bord der Marella Discovery zu hören und nehmen Beschwerden dieser Art sehr ernst. Wir sind dabei, dies intern zu untersuchen. Unser Team an Bord tut alles, um auf die Bedenken der Kunden einzugehen und ihnen das bestmögliche Urlaubserlebnis zu bieten.“