Offenbar mit roher Gewalt haben Unbekannte von einem Fahnenmast vor der Stadtverwaltung im sächsischen Wurzen eine zum internationalen Tag gegen Homo-, Trans*, Inter*- und Bisexuellenfeindlichkeit (IDAHOBIT) gehisste Regenbogenfahne gestohlen. Auch der Mast wurde beschädigt, wie die Polizei in Leipzig am Dienstag mitteilte.
Die Beamten nahmen Ermittlungen wegen besonders schweren Diebstahls auf und baten mögliche Zeugen, sich zu melden. Die Tat ereignete sich demnach bereits im Mai. Laut Polizei wurde an dem Fahnenmast eine Sicherung zerstört, die verhindern soll, dass eine Flagge heruntergezogen werden kann. Um an die Fahne zu gelangen, sei zudem das Drahtseil zerschnitten worden. Den Sachschaden bezifferten die Beamten auf tausend Euro.
Empörung auch bei der LAG Queeres Netzwerk Sachsen, die die Flaggenhissung initiierte
Kein Einzelfall
Laut LAG Queeres Netzwerk Sachsen ist die Zerstörung oder Entwendung von Regenbogenflaggen in Sachsen leider kein Einzelfall. 2018 wurde der Fahnenmast auf dem Bornaer Marktplatz aus der Verankerung gerissen und die Regenbogenfahne entwendet. Im Juli 2020 war die anlässlich des CSD gehisste Regenbogenflagge samt Fahnenmast vor dem Rathaus Pirna zerstört worden.
175 der für 2020 vom Bundesinnenministerium gemeldeten 578 Straftaten gegen die Sexuelle Orientierung hatten eine rechte Motivation. 17 der Fälle eine religiöse, 11 eine linke und 10 eine ausländische Ideologie als vermutetes Tatmotiv. *AFP/ck