Während in Deutschland der Widerstand des konservativen Lagers gegen die Gleichberechtigung homosexueller Paare weiter bröckelt, schreitet auch in den USA der Meinungswandel fort: Am Freitag, den 22. Februar, wurde der oberste Gerichtshof seitens der US-Regierung offiziell gebeten, das gesetzliche Verbot der Ehe für homosexuelle Paare für verfassungswidrig zu erklären. Obama hält an seinem Vorhaben, die Gleichberechtigung Homosexueller weiter voranzutreiben, fest; zu Beginn seiner zweiten Amtszeit kündigte er dies als Teil seines Reformkurses an.
Die überraschendste Wendung im Kampf um Gleichberechtigung: Unterstützung erhält die Regierung Obama sogar aus dem republikanischen Lager. 75 Prominente republikanische Politiker haben eine Erklärung unterschrieben, die die Ehe als verfassungsgemäßes Recht für alle US-Bürger unabhängig ihrer sexuellen Orientierung ansieht.
Der geoutete Republikaner Ken Mehlman hatte die Unterschriftenaktion bereits vor einigen Monaten gestartet; man wolle klar machen, dass die Gleichberechtigung Homosexueller mit den konservativen Werten der Partei konform laufe, erklärte er in einem Interview mit der Times.
Noch fehlen die Unterschriften einiger weiterer prominenter Politiker, unter anderem von Ex-First Lady Barbara Bush, die sich jedoch vor Jahren bereits positiv zur Gleichberechtigung äußerte.
Der oberste Gerichtshof wird Ende März über die Verfassungsmäßigkeit des Eheverbots entscheiden. bjö