Ein bisschen wirkt die Nachricht wie ein Wunder. Laut italienischer Zeitung LEspresso schreibt der Mailänder Kardinal im Ruhestand Carlo Maria Martini in seinem neuen Buch erstaunliches über homosexuelle Partnerschaften. Seiner Meinung nach verdiene eine Lebenspartnerschaft, auch wenn homosexuell ausgeprägt, Anerkennung.
Konkret fragt der katholische Würdenträger laut Bericht in dem Buch: Wenn aber einige Menschen verschiedenen oder gleichen Geschlechts einen Vertrag unterzeichnen möchten, um ihrer Beziehung eine gewisse Stabilität zu geben, warum möchten wir so unbedingt, dass dies nicht sei? Homosexuelle Partnerschaften als dauerhafte und treue Freundschaft dürften weder dämonisiert noch geächtet werden.
Und tatsächlich geht es in den Gesetzen zur eingetragenen Partnerschaften oder dem Zivilpakt in Frankreich eben nicht um eine sexuelle Beziehung, sondern ausschließlich um eine Regelung des Zusammenlebens zwischen zwei Menschen. Dies widerspricht der katholischen Lehre nicht, denn weder wird sexuelle Aktivität gefördert, noch die klassische Ehe angegriffen.
Bleibt also abzuwarten, wie andere Kardinäle auf die Thesen ihres Ex-Kollegen reagieren. ck
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