Damit es ihnen nicht wie den Chinesen ergeht, beeilen sich die Mr. GAY Belarus-Organisatoren, ihre Wahlen vorzuziehen. Dass ursprünglich für Juni geplante Event wurde nun auf April vorverlegt. Noch bis März kann man unter sechs knackigen Kandidaten wählen: www.mister.gay.by.
Die Chinesen mussten den Mr. Gay Wettbewerb abblasen, da man angeblich behördliche Auflagen nicht erfüllt hatte. Den Knüppel zwischen die Beine bekam man ausgerechnet an dem Tag als Außenminister Westerwelle der erstmals in Begleitung seines Partners Michael - zum ersten offiziellen Staatsbesuch nach Asien anreiste. Der Ausrichter des weißrussischen Beauty-Contest, der 24-jährige Aliaksandr Paluyan, muss sich fast täglich mit den homophoben Behörden rumschlagen. Da er wieder mit einem Verbot der diesjährigen Slavic Gay Parade rechnet, hat er sich entschlossen seine Veranstaltung vorzuverlegen. Nachdem auch die transsexuellen Wahl der Miss Diva Belarus verboten wurde, müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen, berichtet Aliaksandr, der auch Chefredakteur und Betreiber des Gayportals www.Gay.by ist. Zudem ist er Leiter landesweiten Initiative für die sexuelle und die Gleichstellung der Geschlechter. Und der ehemalige Student der Sozialwissenschaften in Minsk erklärt:
Ziel meiner Arbeit ist es die breite Öffentlichkeit über das Leben der Homosexuell, Lesben, Bisexuelle und Transgender zu informieren und unsere Community im Kampf um die politische und soziale Gleichstellung zu unterstützen.
Um günstige Bedingungen für die belarussischen LGBT-Gemeinschaft zu schaffen, beteiligt er sich an einer Vielzahl von Kultur-, Informations-, Bildungs- und Sozialveranstaltungen. Mit dem knallharten kommunistischen Präsidenten Lukaschenko an der Macht, müssen die Organisatoren bis zum letzten Tag zittern, ob nicht alles in letzter Sekunde verboten wird.
Matthias Woehl
Internet: MISTER GAY WEISSRUSSLAND