Die religiös-konservative EDU hat im Kantonsrat der Schweiz scharfe Kritik am kommenden Europride in dem Alpenstaat geübt. Die Veranstaltung sei laut Sprecher Michael Welz ein Propagandafeldzug zur Beeinflussung unserer Jugend und Gesellschaft.
Homosexualität sei nicht gottgewollt und mit vielen gesundheitlichen Risiken behaftet, so der hauptberufliche Landwirt weiter. Die Stadt Zürich werde fünf Wochen lang zu einer Werbeplattform für den homosexuellen Lebensstil umfunktioniert und wende sich damit vom Segen Gottes ab, sagte Kantonsrat Welz. Völlig unverantwortlich sei deshalb, dass mit der Unterstützung durch Zürich Tourismus, der SBB und der Stadt Zürich staatliche Sponsorengelder in diesen verwerflichen Anlass flössen. Gott schenke Befreiung aus der Homosexualität, rief er vor konsternierten Zuhörern in den Saal.
Im Namen aller acht anderen Parteien des Kantonsrates erklärte der offen schwule Bankdirektor und Kantonsrat Peter Portmann (FDP), dass die Aussagen der EDU empörend, diskriminierend und verfassungswidrig seien. Als danach noch EDU-Fraktionspräsident Stefan Dollenmeier ans Rednerpult trat und die aufgeworfenen homophoben Thesen vertiefte, wurde ihm das Wort entzogen. ck/ Quelle: tagesanzeiger.ch