Die schwul-lesbische Intergruppe des EU-Parlaments konnte aufatmen. Das litauische Parlament hat darauf verzichtet, Werbung für Homosexualität unter Strafe zu stellen. Vielmehr schützt das Mediengesetz nun insbesondere vor sexueller Diskriminierung.
Ein ursprünglicher Gesetzesentwurf vom November 2010 sah vor, schwule Werbung unter Geldstrafe zu stellen. Kinder sollten vor Homosexualität geschützt werden. Das Böse sollte nicht beworben werden so der nationalliberale Abgeordnete Petras Graulis. Da schritt das Europäische Parlament ein und forderte Litauen in einer Resolution auf, den Gesetzesentwurf abzulehnen. Die Homogruppe The Lithuanian League meinte, die erfolgte schlagartige Richtungsänderung im Parlament sei auf den christdemokratischen Abgeordneten Valentinas Stundys und den liberalen Parlaments-Vizepräsidenten Algis Čaplika zurückzuführen. Laut Co-Präsident Michael Cashman kann Litauen stolz sein, dass es moderne Werte aufrechterhalten hat, die in der ganzen EU geteilt werden.
Litauen ist einer der homofeindlichsten Staaten der EU. So wurden mehrfach der CSD verboten, gleichgeschlechtliche Paare werden nach nicht anerkannt. Im Jahre 2008 äußerte der Europarat formal Besorgnis über die Situation Schwuler und Lesben in Litauen. B. Auzinger