„Liebe ohne Grenzen“ ist das Motto des ersten
CSD in der binationalen Doppelstadt Frankfurt (Oder) / Słubice. Am 5. September wird ab 14 Uhr eine Demonstration gegen die „polnischen Verhältnisse“ aufbegehren. Für deutsche Aktivist*innen ist eine Teilnahme eigentlich Pflicht!
Der Frankfurt-Słubice-PRIDE
Unter dem Motto „Liebe ohne Grenzen“ findet am Samstag, dem 5. September 2020, ab 14 Uhr in der Doppelstadt der erste Frankfurt-Słubice-PRIDE statt. Die Demonstration will einerseits auf die kaum bis gar nicht vorhandene Sichtbarkeit und Infrastruktur für queere Menschen in beiden Teilen der Doppelstadt aufmerksam machen. Zweiter Schwerpunkt ist die Solidarisierung mit der LGBTIQ*-Community in Polen, die durch sogenannte „LGBT-freie Zonen“ in einigen Kommunen sowie durch hetzerische Kampagnen, u. a. durch die Regierungspartei PiS im jüngsten Präsidentschaftswahlkampf, heftig diskriminiert und bedrängt werden.
Foto: Słubice-Frankfurt-PRIDE
Hinter der Veranstaltung für Vielfalt der sexuellen Orientierungen und Identitäten sowie Freiheit und Sicherheit für queere Menschen steht eine unabhängige Organisationsgruppe mit rund 20 Engagierten aus Frankfurt, Słubice und der näheren Umgebung.
Die Doppelstadt soll ein sicherer Ort für alle Menschen sein. Darum lädt das Organisations-Team auch herzlich Oberbürgermeister René Wilke und Bürgermeister Mariusz Olejniczak zu dem Umzug ein. Unterwegs werden queere Personen, Aktivist*innen, Organisationen aus Frankfurt und Słubice, Brandenburg und Lubuskie, Deutschland und Polen ihre Geschichten, Arbeit, Forderungen und Ziele vorstellen. *Słubice-Frankfurt-PRIDE
Route und Abschlusskundgebung
Foto: facebook.com/lelitapetit
Lelita Petit
Die Route führt durch Słubice über die Oderbrücke und durch das Frankfurter Zentrum zum Holzmarkt / Brückenplatz, wo die Abschlusskundgebung gegen 16 Uhr startet. Hier ist ein Programm mit Musik und Redebeiträgen geplant. Unter anderem ist das Kollektiv „Brokatowe Damy“ mit am Start. Seine Gründerin Lelita Petit ist eine Dragqueen aus Poznań.
Hygieneregeln
Foto: jungfeld.com
Stil und Talent: Community-Masken mit queerer Aussage gibt es bei von Jungfeld und unseren Bericht dazu HIER.
Die A-H-A-Regeln (Abstand – Hygiene – Atemmaske) sind einzuhalten, die Organisatoren haben diesbezügliche Hinweise vor Ort parat. Es besteht die Pflicht zur Mund-und-Nasen-Bedeckung sowie Mindestabstand von 2 Meter in Polen bzw. 1,50 Meter in Deutschland. Desinfektionsmittel wird vorgehalten. In Słubice sind gegenwärtig max. 150 Teilnehmende zugelassen.
HIV-Positiven-Community mit Fußgruppe dabei
Foto: pro plus Berlin e. V.
„Missstände dürfen auch durch die Atemmaske benannt werden. Und müssen!“
Das ist die Motivation von pro plus berlin e.V. mit einer Fußgruppe am CSD teilzunehmen. Wer dabei sein möchte kann sich HIER anmelden. Wer in Frankfurt (Oder) / Slubice dazustoßen möchte, trifft am 5. September um 13 Uhr am Bahnhof Frankfurt (Oder) auf die Truppe
Gemeinsame Anreisen von Berlin und Potsdam
Foto: C. Knuth
Berlin Hauptbahnhof
Dziewuchy Berlin und Kevin McCormick laden die Community ein, gemeinsam mit dem Zug vom Berliner Hauptbahnhof aus nach Frankfurt (Oder) zu fahren. Treffen ist am Samstag, den 5. September um 10:30 Uhr, Züge gehen um 10:51 Uhr und um 11:20 Uhr und die Fahrt kostet für Hin- und Rückfahrt 21 Euro. Tun sich je fünf Menschen zusammen, können diese sich ein Brandenburg-Berlin-Ticket für 33 Euro teilen. Mehr zum Berliner Soli-Zug HIER.
Hauptbahnhof Potsdam. Foto: CC BY-SA 3.0, Link
Vom Potsdamer Hauptbahnhof aus hat die Landeskoordinierungsstelle Queeres Brandenburg als Sammelpunkt 11:00 Uhr im Potsdamer Hbf vor der „Mobiagentur Potsdam“ am Haupteingang ausgerufen. Der Zug RE1 fährt vom Gleis 4 um 11:25 Uhr Richtung Frankfurt(Oder). Mehr Infos zum Potsdamer Soli-Zug HIER.
DIE LINKE ruft zur Teilnahme auf
Spendet, wenn ihr nicht teilnehmen könnt!
Polen Support
Nach Monaten der Vorbereitung konnte gerade noch rechtzeitig zum CSD erstmals eine zentrale, sichere Webseite online gestellt werden, die es jetzt ermöglicht den zahlreichen Solidaritätsbekundungen aus Deutschland Taten folgen zu lassen. Unter https://lgbt.support/ findet ihr eine Auflistung der relevanten Organisationen, die in dem EU-Land mutig den Homo- und Transphoben widerstand leisten.
„Die Idee entstand im Interview-Vorgespräch mit der polnischen Queer-Aktivistin Monika Tichy. Sie fand sehr positiven Widerhall in der polnischen queer-Community und wurde daraufhin von Lambda Stettin und versierten Programmierer*innen erstellt. Dazu nahm Lambda Stettin mit allen ihnen bekannten queeren Organisation in Polen Kontakt auf, um geprüfte Angaben auf der Webseite einzutragen. Der besondere Dank gilt hierbei Lambda Stettin und Monika Tichy, die all das zusammengetragen haben.“
KabuQQi (CSD Berlin e.V.)