Respekt für DIE WELT Chefredakteur Ulf Poschardt. Nachdem er bei seinem Trump-Kommentar „Soll er doch. Er kann uns mal" zuerst der Diskussion um einen homophoben Shitstorm nachgab und das Wort schwul strich, hat er dies nun revidiert und um lesbisch erweitert.
Ein wenig wankelmütig ist das Ganze schon, allerdings mit mutigem Ausgang. Was war passiert? Bei Facebook wurde ein Satz aus dem Kommentar gepostet.
Das brachte der Welt und Poschardt einen Shitstorm aus einer ganz bestimmten Richtung:
Im Artikel wurde das Wort schwul gestern dann gegen das Wort kreativ ausgetauscht, was unter anderem von Queer.de als einknicken vor dem rechten Shitstorm gewertet wurde. Gegenüber dem Medienmagazin MEEDIA verteidigte Poschardt die Streichung so:
„Das ’schwuler' war im Sinne der Thesen von Richard Florida ‚The Rise of the Creative Class‘ gemeint. Als dieses eine Detail vital wurde und den Rest des Kommentars zuzudecken drohte, habe ich es geändert.“
Heute dann die Kehrtwende und somit die Erfüllung des im Kommentar geforderten Ehrgeizes, auch für unsere liberalen Werte einzustehen. Danke!
Wörtlich heißt es nun im Artikel:
„Die Verteilung globalen Wohlstands wird von den USA künftig aggressiv zu ihren Gunsten entschieden werden – wenn wir uns nicht wehren und besser, mutiger, fleißiger, innovativer, freier, offener, schwuler, lesbischer, multikultureller werden."