Nachdem Kevin Kühnert (SPD) wegen seiner Äußerungen zur Homophobie bei „muslimisch gelesenen Männergruppen“ für Aufsehen sorgte, hat sich der Fokus der Debatte überraschend verschoben. Im Zentrum des medialen und poltischen Sturms steht jetzt Berlins Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano – und seine scharfe Kritik an Kühnert. Doch statt Applaus erntet Pantisano selbst massiven Gegenwind!
Der Auslöser: Pantisano veröffentlichte auf Facebook und Instgram einen Beitrag mit einem Foto von sich mit arabischer Kopfbedeckung und kritisierte Kühnerts Aussagen im „Spiegel“-Interview. „Lieber Kevin, echt jetzt?“ lautete sein Kommentar. Die Berichterstattung über die Aktion schlägt nun hohe Wellen – und nicht nur die CDU, sondern auch Teile der SPD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gehen auf Distanz zu Pantisano.
CDU und SPD-interne Kritik: „Unpassendes Foto zur falschen Zeit“
CDU-Generalsekretärin Ottilie Klein empörte sich über die Aktion und erklärte auf X: „Mit der Realität hat das alles wenig zu tun. Solidarität mit Kevin Kühnert!“ Auch innerhalb der SPD sorgte Pantisanos Foto für Unmut. Viele halten das Bild wie der „Tagesspiegel“ berichtete für „völlig unangemessen“,
BSW fordert Auflösung der Queer-Beauftragten-Stelle
Die schärfste Kritik kommt jedoch vom LGBTQ-Sprecher des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Berlin, Olaf Alp. In einer Stellungnahme fordert er die Auflösung der Stelle des Queer-Beauftragten zu Gunsten einer besseren Förderung von Maßnahmen zur Prävention homophober Gewalt.
Rassismus-Vorwürfe gegen Kühnert oder nur die Wahrheit gesagt?

Foto: Christian Marquardt / NurPhoto / AFP
Kevin Kühnert
Pantisano wirft Kühnert Rassismus vor, weil er von „muslimisch gelesenen Männergruppen“ schrieb. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Kühnert sagt: „Natürlich ist der Großteil der Muslime in meinem Wahlkreis nicht homophob.” Doch Pantisano kritisierte, dass die Aussage eine unzulässige Pauschalisierung sei: „Er sagt indirekt: ‚Die sehen so aus, also müssen sie Muslime sein!‘ – das ist nicht in Ordnung.“
Pantisano in der Kritik: Mehr geschadet als geholfen?
Nach seinem kontroversen Facebook-Post steht Pantisano nun selbst im Kreuzfeuer. Auf Social Media wird ihm vorgeworfen, er habe mit seiner Kritik mehr Schaden angerichtet, als einen Beitrag zur Debatte geleistet. Währenddessen berichtet Pantisano von massiven Beleidigungen und Drohungen, die er seit der Veröffentlichung des Fotos erhalte. *Quellen: Tagesspiegel/AFP/ntv/Facebook