Ein umstrittener Schritt im Kontext politischer Entwicklungen
Diese Veränderung erfolgt vor dem Hintergrund einer Reihe von politischen Maßnahmen der US-Regierung, die unter anderem die Rechte non-binärer und transgeschlechtlicher Menschen einschränken. Direkt nach seiner erneuten Amtsübernahme hatte Präsident Trump diverse Executive Orders unterzeichnet, welche die Anerkennung ausschließlich des männlichen und weiblichen Geschlechts vorsehen.

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Proteste vor dem Stonewall Inn
Im Zuge dieser Politik wurden zunächst im einleitenden Text des Stonewall-Denkmals das Wort „transgender“ sowie der Buchstabe T aus dem LGBTIQ⁺-Acronym gestrichen – wenige Stunden später folgten auch die Begriffe „queer“ und das Q⁺.
Widerstand aus der queeren Community
Die Reaktionen auf diese Änderung fallen durchweg kritisch aus. Erik Bottcher, Stadtrat des Greenwich Village, bezeichnete den Schritt als „absolut beschämend“ und betonte: „Der Aufstand im Stonewall Inn wäre ohne Transpersonen nicht möglich gewesen.“ Auch New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul verurteilte die Maßnahme als „grausam und kleinlich“.

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Proteste vor dem Stonewall Inn am 14. Februar 2025
Die Organisatoren des Stonewall Inn sowie Vertreter der Initiative Stonewall Inn Gives Back betonen in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass dieser Akt der Geschichtsbereinigung nicht nur die Realität verzerrt, sondern auch die unermesslichen Beiträge von Transpersonen – insbesondere von farbigen trans Frauen – im Kampf um LGBTIQ*-Rechte verleugnet.
Erinnerung an die Wurzeln der Bewegung
Im Jahr 1969 führte eine Polizeirazzia in der legendären Kneipe Stonewall Inn zu einem Aufstand, der zum Wendepunkt im Kampf gegen systematische Diskriminierung wurde. Die darauf folgenden Proteste in der Christopher Street machten deutlich, dass der Kampf um Gleichberechtigung untrennbar mit dem Engagement aller queeren Menschen verbunden ist – unabhängig von Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung.

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Proteste vor dem Stonewall Inn am 14. Februar 2025
Zu den Schlüsselfiguren dieses historischen Moments zählen die Transfrauen Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera, deren Rolle nun durch die aktuellen Änderungen in den Hintergrund gedrängt zu werden droht.
Politische Maßnahmen und gesellschaftliche Auswirkungen
Parallel zu diesen Entwicklungen hat die US-Regierung unter Trump eine Reihe weiterer Dekrete verabschiedet, die gezielt gegen Transmenschen gerichtet sind – von Einschränkungen im Sport über gesundheitspolitische Maßnahmen bis hin zu umstrittenen Anordnungen im Justizsystem. Auch in der digitalen Welt spürt man den Einfluss dieser Politik: Google beispielsweise entfernte den „Pride Month“ und weitere kulturelle Gedenktage aus seinem Online-Kalender, während interne Diversity-Programme in zahlreichen Unternehmen auf den Prüfstand gestellt wurden.
Ein Aufruf zum Erinnern und Weitermachen
Die jüngsten Entwicklungen am Stonewall-Denkmal rufen nicht nur Empörung hervor, sondern auch die dringende Notwendigkeit, die volle Geschichte der LGBTIQ*-Bewegung – inklusive der entscheidenden Beiträge transgeschlechtlicher Menschen – wachzuhalten. Aktivisten wie Randy Wicker, der seit den frühen Tagen des queeren Widerstands dabei ist, warnen: „Man kann Geschichte nicht einfach auslöschen.“ Dieser Vorfall mahnt uns, die Vergangenheit nicht zu verbergen, sondern als Grundlage für eine inklusive und gerechte Zukunft zu nutzen. *ck/Quellen ntv/AFP/SPoN/Washington Post