Im März war publik geworden, dass der zum Googleimperium gehörende Videostreamdienst YouTube lesbische und schwule Videos in seinem Jugendschutzmodus nicht zeigt. Aufklärungsvideos von Aidshilfen oder Schulprojekten waren betroffen.
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YouTube
Nun hat das Unternehmen reagiert. In einem Blogeintrag erklärt YouTube, dass die Filtertechnik so überarbeitet wurde, dass die "unkorrekte Filterung" berichtigt worden sei und nun "12 Millionen zusätzliche Videos - inklusive hunderttausender mit LGBTIQ*-Inhalten - im gesicherten Modus" abrufbar seien.
Gleichzeitig wurde eine neue Meldefunktion implementiert, die es Nutzern erlaubt, Videos an YouTube zu melden, die fälschlicherweise geblockt würden.
Auch das deutsche Aufklärungsprojekt queerblick war von den Sperrungen betroffen. Die Videos sollten nun wieder zugänglich sein. Gerade für die Zielgruppe, die erreicht werden soll: Jugendliche!
Update 24. April – queerblick weiter geblockt
Auf blu Nachfrage hat sich Falk Steinborn vom Projekt queerblick gemeldet und berichtet, dass die angekündigten Änderungen in Deutschland offenbar (noch) nicht wirksam sind:
„Der eingeschränkte Modus blockt nach wie vor die meisten Videos von queerblick. Diese Videos sind eigentlich dazu bestimmt, Jugendlichen Mut im Coming-out zu machen und für Vielfalt zu werben. Deshalb ist die Wirkung des YouTube-Filters besonders gravierend. Aus falsch verstandenem Schutzbedürfnis gegenüber Minderjährigen werden hier jene zum Opfer, die eigentlich Schutz brauchen. Auch die Kontaktaufnahme mit YouTube konnte daran bisher nichts ändern."
queerblick
Ein aktueller Screenshot des Auftritts von queerblick bei YouTube im abgesicherten Modus. „Wie sie sehen, sehen sie nix ..."