„So lange noch Zeit ist“ ist der Titel eines Kurzfilms von Regisseur Leandro Wenceslau. Er wurde bereits 2014 veröffentlicht, bevor in Brasilien der rechtsextreme und homophobe Präsident Jair Bolsonaro an die Macht kam. Der Filmtitel klingt wie eine Warnung.
queerblick hat den Film erstmals mit deutschen Untertiteln ins Netz gestellt und eigentlich hat die Storyline auch nicht wirklich etwas mit dem queerfeindlichen Klima unter der aktuellen Regierung zu tun. Vielmehr ist das Thema das Coming-out zweier brasilianischer Jugendlicher, die im Angesicht der bevorstehenden Trennung durch Umzug bemerken, dass ihre Beziehung wohl doch mehr ist als nur Freundschaft. Die liebevoll gefilmte Geschichte erscheint aus heutiger Sicht wie ein Zeitdokument aus einem Brasilien, das es so selbst für priveligierte weiße Schwule der Oberschicht nicht mehr gibt. Sehenswert!
„Lucas and Caio stehen kurz vor dem Abi. Als Freunde sind sie untrennbar und erleben die besten Momente ihres Lebens zusammen. Aber das droht sich zu verlieren, weil Caio mit seiner Familie von Brasilien nach Deutschland ziehen wird. Im Angesicht der Trennung offenbaren sich die wahren Gefühle zwischen Lucas und Caio.“ (queerblick)