... oder: Der Siegeszug der Suppendose. Mit Größen wie Roy Lichtenstein und Keith Haring ist Andy Warhol einer der wichtigsten Wegbereiter, Erfinder der Kunstströmung Pop-Art.
Andy Warhol, Jahrgang 1928, war der jüngste Sohn einer Bauernfamilie im Norden der Slowakei. Er studierte Gebrauchsgrafik am Carnegie Institute of Technology und lebte in den 1950ern von Gelegenheitsjobs als Grafiker. 1956 hatte Andy seine erste wichtige Einzelausstellung im New Yorker Museum of Modern Art. Ab den 1960ern widmete er sich auch immer mehr dem Film und wurde durch seine Siebdrucke weltberühmt.
Sein stets offenes Atelier „The Factory“ wurde auch dank seiner prominenten Freunde wie Mick Jagger zum Synonym für das kreative Amerika. Nach einem Attentat durch die Frauenrechtlerin Valerie Solanas 1968, bei dem Warhol durch Schusswunden lebensgefährlich verletzt wurde, veränderte sich sowohl sein Umgang mit seinen Mitmenschen als auch mit seiner Kunst: Andy konzentrierte sich auf Bilder und Siebdrucke, weniger auf Filme. In den 1980ern arbeitete Andy mit Künstlern wie Keith Haring und Francesco Clemente an gemeinsamen Gemälden. 1987 verstarb Warhol überraschend an den Komplikationen einer Gallenblasenoperation.
Gerade erschien im ALBINO Verlag Gary Indianas (Jahrgang 1950) geistreiche Biografie. Auf über 190 Seiten nähert sich der Autor dem Genie und lässt uns zugleich einen Einblick haben in die Kunstwelt der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Obwohl noch von Hand gemalt, glichen die Soup Cans ihren industriell gefertigten Vorbildern aufs Haar, und so war es nur konsequent, wenn Warhol in der Herstellung seiner späteren bildnerischen Arbeiten, darunter immer neuen Varianten der Soup Cans, systematisch Verfahren der Serienproduktion zum Einsatz brachte.“ Sollte man haben. Zumindest gelesen haben.
Gary Indiana: „Andy Warhol oder: Der Siegeszug der Suppendose“, 192 Seiten, ISBN: 978-3-95985-078-0