Die Salzburger Galerie Thaddaeus Ropac zeigt in der Villa Knast bis Ende März Kunst des in Berlin lebenden Zeichners Marc Brandenburg.
Marc Brandenburg scheut sich weder, Alltägliches wie maskierte Fußballfans oder Pissoirs zu zeichnen, noch „Ekliges“ wie Kotzlachen auf der Straße. Und immer inszeniert er es gekonnt zur Kunst, die man gerne lange betrachtet. Ein gezeichnetes Pissoir ist eben mehr als nur ein Pissoir, es steht für etwas. Hier zu sehen sind u. a. Zeichnungen von Frauen in Tracht – nach Fotografien aus dem 20. Jahrhundert angefertigt, und Bilder, deren Vorlage Schnappschüsse Jugendlicher waren.
„Mich interessiert alles, was aus dem heraustritt, was als gesellschaftliche Norm empfunden wird, sei dies bewusst oder unbewusst. Das können Obdachlose, demonstrierende Nazis oder Hooligans, absolut exzentrische und eigenwillige Personen sein, aber auch Menschen auf einer Fan-Meile oder Parade, wo es eigentlich akzeptiert ist, das man sich verkleidet oder extrem benimmt. Es gibt diese Situationen, die für meine Motive ganz wichtig sind – da fallen Personen oder Dinge aus ihrer Rolle oder stecken umgekehrt zu sehr in ihrer Rolle. Sie sind zu verkleidet, zu monströs, zu hart, ekstatisch oder militant. Für einen Augenblick wird aus einer Maskierung oder einem kollektiven Ritual oder einer Comic-Figur plötzlich etwas wirklich Fremdes, Leeres oder Undurchschaubares (...).“, so Marc einmal im Gespräch mit Oliver Koerner von Gustorf. Marc Brandenburgs Kunst hängt unter anderem im Harlem Studio Museum und im Museum of Modern Art in New York sowie in der Hamburger Kunsthalle – und bis zum 31.3. in Salzburg in der Galerie Thaddaeus Ropac.ropac.net