© FOTO: TOBIAS REHBERGER, DECKE BÜRORÄUME 1. STOCK (LÉVY, SCHUPPLI, HIRSCH, RITSCHARD, PAKESCH), 199
FOTO: TOBIAS REHBERGER, DECKE BÜRORÄUME 1. STOCK (LÉVY, SCHUPPLI, HIRSCH, RITSCHARD, PAKESCH)
Die Ausstellung Spuren der Moderne zeigt das Erbe der Vergangenheit in der heutigen Welt. Internationale Installationen und Kunstwerke unter anderem von Sergej Jensen, Neo Rauch, Anselm Kiefer und Ola Kolehmainen machen erlebbar, was die (Alltags-)Kultur der Gesellschaft prägt: die Moderne.
Die Moderne ist einer der Gegenbegriffe zur Antike, zum Alten. Geschichtlich ordnet man ihren Beginn im 16. Jahrhundert ein, als die Renaissance begann, unter philosophischen Aspekten fällt sie zusammen mit der Aufklärung, also ins 18. Jahrhundert. Die Moderne war also schon ein altes Mädchen, als sie dann im 20. Jahrhundert die Kunstwelt grundlegend durcheinanderwirbelte. Revolutionäre Werke von Künstlern wie Franz Marc, Pablo Picasso und Wassily Kandinsky und aufsehenerregende Kunstrichtungen wie Fauvismus (die Bildaussage entstand aus dem Zusammenklang der Farbflächen, sie diente nicht mehr dem illusionistischen Abbild eines Gegenstands, einer Person) und Kubismus (die traditionelle Perspektive wird ausgeschaltet, das Bild bildet nicht naturalistisch ab, es reduziert das Abgebildete auf seine geometrischen Formen).
Im 21. Jahrhundert sind diese Gedanken und künstlerischen Umsetzungen nicht nur noch sichtbar, sie sind allgegenwärtig. Die Kunst, die Architektur, die Musik berufen sich stark auf die Moderne. Das Kunstmuseum Wolfsburg widmet sich zu seinem 20. Jubiläum verschiedenen Kunstwerken und Künstlern, die heute noch stark von der Moderne beeinflusst sind. Da wäre Ólafur Elíassons Who is afraid, das den Bildrahmen verlässt und den Betrachter via Tageslichtprojektor und dreier Farbeffektgläser (rot, gelb, blau) zum Bildobjekt macht. Oder auch Tobias Rehbergers Decke Büroräume, 1. Stock, das in kubistischer Formensprache die Decke zum Kunstgegenstand erhebt. Und Nam June Paiks Andy Warhol Robot, der die sinnentleerten Objekte Warhols zu einem anderen Kunstobjekt zusammenfügt: einem Roboter, der aber nichts kann und nur scheinbar eine Maschine mit Funktion und Aufgabe ist.
BIS 19.10., SPUREN DER MODERNE, KUNSTMUSEUM WOLFSBURG, WOLFSBURG
