
Ull Hohn, Untitled, 1987, Öl auf Leinwand, 35,6 x 45,7 cm
Das Haus am Waldsee widmet sich bis Mitte Mai einem queeren Maler, dessen Werk bis heute beflügelt: Ull Hohn.
Weil für ihn die Malerei – figürliche Kunst bis hin zu abstrakten Kompositionen – weit mehr als nur ein künstlerisches Medium war. Die Malerei war für den Künstler etwas, in dem Diskurse und auch malerische Techniken und persönliche Reflexionen ineinandergriffen, alles erlebbar in der von der Haus-am-Waldsee-Direktorin Anna Gritz kuratierten und bis zum 11. Mai laufenden Ausstellung „Revisions“.
„In einer Zeit, als Malerei vielerorts als erschöpftes Medium galt, stieß Hohn eine Erneuerung an, die aus der Praxis selbst hervorging“, so die Galerie dazu schriftlich. „In seinen Werken aus den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren erforschte Hohn die Verbindungen zwischen formalen und politischen Fragen wie Körperlichkeit und Sexualität. Er experimentierte mit malerischen Darstellungsformen, die sich zwischen massenmedialer Aneignung und dem Spannungsfeld von Virtuosität und Amateurhaftigkeit bewegten und die Malerei für Selbstbefragungen öffneten.“ Gerne setzte Ull Hohn (1960 – 1995, er starb an den Folgen von AIDS) sich zudem kritisch mit traditionellen Fragestellungen der Kunst auseinander, etwa der Landschaftsmalerei. „Vorstellungen von Natur und Natürlichkeit wurden dabei stets neu verhandelt und bewusst mit aktuellen Debatten zusammengeführt. So thematisierte Hohn etwa explizit seine eigene Homosexualität, befeuert von den in den 1990er-Jahren in New York wütenden Diskursen der Culture Wars und dem Aktivismus der AIDS-Epidemie“, so die Galerie. Eröffnung der Ausstellung ist heute, am 30. Januar um 19 Uhr.
31.1. – 11.5., Ull Hohn: „Revisions“, Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, Berlin, hausamwaldsee.de
Wir sind auch auf Instagram: