Seine Mode fällt neben der Kompromisslosigkeit vor allem durch den dicken Schnauzbart auf, der zum Logo wurde. Wir trafen uns mit dem – nicht Bart tragenden – Modedesigner Mathias im Berliner Löwenpalais im Grunewald zum Tee (und Wasser), genossen den Blick und entlockten ihm einiges Wissenswertes.
WIE ENTSTEHT EINE KOLLEKTION? Einfach im Alltag. Ich habe eine Idee oder sehe etwas, das mich inspiriert – das kann ein Muster sein oder auch ein Video, das ich sehe. Ich liebe zum Beispiel Musik, mache zwar selbst keine, aber kann auch nicht ohne. Diese Idee setze ich mit einer Zeichnung um, bespreche das dann mit meinen Schneidern, suche die Stoffe aus und dann geht es direkt los. Selber nähen und schneidern mache ich aber nicht mehr.
WAS IST DEIN ZIEL FÜRS ERSTE HALBJAHR 2013? Ich habe ungefähr zehn Künstler im Auge, die ich gerne einkleiden und durch die anschließende Dokumentation gleichzeitig vorstellen will.
HELFEN DA DEINE PROMIKONTAKTE? Klar, wenn etwa Lorielle London meine Mode trägt, bringt das meiner Mode Aufmerksamkeit. Aber ich schätze sie auch privat.
WIE KAMST DU MIT DEM NEW YORKER FOTOGRAFEN JUSTIN VIOLINI IN KONTAKT? Er hatte meine T-Shirts im Internet entdeckt und mich angeschrieben, ob er sie für seine Shootings verwenden kann. Das hat mich gefreut, dann waren wir zur selben Zeit in derselben Stadt und haben uns getroffen und gut verstanden. Inzwischen sind wir gute Kumpel und er fotografiert regelmäßig meine Kollektionen.
DU LEBST UND ARBEITEST IN EINEM KÜNSTLERPROJEKT MIT ANDEREN KÜNSTLERN UNTER EINEM DACH IN BERLIN. WIE LEBT MAN HIER ZUSAMMEN? Eigentlich habe ich gar nicht so viel mit den anderen zu tun. Jeder arbeitet hier an seinen Kunstwerken, man ist schon auf sich allein gestellt.
STEIGEN HIER NICHT VIELE PARTYS? ES SIEHT SO AUS. Ja, schon, aber wir sind hier vor allem, um zu arbeiten. (grinst)
WIE WICHTIG IST DIR DIE NÄHE ZUM WALD? DU KOMMST JA AUS BADEN, AUS DEM SCHWARZWALD ... Ich wusste, dass das einmal auf mich zurückfallen wird! (grinst) Es ist ziemlich angenehm, er gibt einem unheimlich viel Ruhe und Entspannung. Ich glaube, ich würde ziemlich abdrehen, wenn ich mitten in der Stadt leben würde. Das Gute ist aber, dass ich ziemlich schnell im Zentrum bin, aber nicht immer abgelenkt werde.
ALSO DURCHAUS NATURVERBUNDEN. WIE TIERLIEB BIST DU? Sehr. Ich hätte gerne einen Hund, aber keinen kleinen „Dog to go“ für die Tasche, sondern einen richtigen! Hunde sind treu und unterhaltsam, das mag ich.
*Interview: Michael Rädel